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Netflix: Warum der Verlust von Disney-Content kein Beinbruch ist

Netflix: Warum der Verlust von Disney-Content kein Beinbruch ist
Foto: Börsenmedien AG
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Nikolas Kessler 31.08.2017 Nikolas Kessler

Die Ankündigung von Disney, die Kooperation mit Netflix auslaufen zu lassen und einen eigenen Streaming-Dienst gründen zu wollen, hat für Verunsicherung unter den Anlegern gesorgt. „Kein Grund zur Sorge“, sagt jetzt Bernstein-Analyst Todd Juenger – und läutet damit die Erholung der Aktie ein.

Die Argumentation hinter Juengers Einschätzung: In den wichtigen internationalen Wachstumsmärkten von Netflix spielt Disney-Content schon jetzt keine Rolle. Außerhalb Nordamerikas hätten nach seiner Recherche nämlich nur Netflix-Abonnenten in zwei weiteren Märket Zugriff auf Disney-Filme, in Australien und den Niederlanden.

Zwar trat die exklusive Vereinbarung zwischen Netflix und Disney erst im Jahr 2016 in Kraft, unterzeichnet wurde der Vertag aber bereits 2012. Damals war Netflix noch wesentlich kleiner als heute und nur an der Rechten für den US-Markt interessiert. Global war der Disney-Deal also nie.

Demnach werde es auf das wichtige internationale Wachstum keinen großen Einfluss haben, wenn ab 2019 keine Disney-Filme mehr in der Netflix-Bibliothek zu finden sind. Und in den USA gehe es inzwischen vor allem darum, die hohe Marktdurchdringung aufrechtzuerhalten – rasantes Wachstum sei dort sowieso nicht mehr zu erwarten. Für das internationale Geschäft bekräftigte der Bernstein-Analyst seine Prognose, wonach sich die Zahl der Abonnenten bis zum Jahr 2030 auf 220 Millionen mehr als vervierfachen werde.

In Anbetracht der bestehenden und künftigen Exklusiv-Partnerschaften mit Star-Produzenten wie Shonda Rhimes („Grey’s Anatomy“), Chuck Lorre („Two and a Half Men“, „The Big Bang Theory“) oder David Letterman („Tonight Show“), die Netflix in jüngerer Vergangenheit melden konnte, sei die Lage trotz des Verlusts von ein paar Disney-Filmen unter dem Strich positiv, so Juenger. Zudem verweist er darauf, dass auch der US-Pay-TV-Sender Starz keine Einbußen beim Wachstum erlitten hat, nachdem Disney seinen Content dort 2016 abgezogen hatte.

Zunächst keine Gefahr für Netflix Originals

Bezüglich erfolgreicher Netflix Original Serien wie „Luke Cage“, „Dare Devil“ oder „The Defenders“, die auf Marvel-Comics basieren, gab das Magazin Forbes bereits kurz nach Bekanntgabe der Disney-Pläne Entwarnung: Zwar gehört Marvel seit dem Jahr 2009 auch zum Disney-Konzern, die Netflix-Produktionen sind jedoch nicht Teil des auslaufenden Distributionsvertags zwischen den beiden Entertainment-Konzernen.

Stattdessen hat Netflix dafür einen separaten Vertag mit Marvel Television abgeschlossen und die Serien selbst produziert. Daher drohe keine Gefahr, dass diese Serien 2019 von Netflix verschwinden.

Erholung beendet – Aktie wieder im Vorwärtsgang

Nachdem die Netflix-Aktie Ende Juli bei 189,08 Dollar ein neues Allzeithoch markiert hatte, ging es in den letzten Wochen um rund zwölf Prozent bergab. Mit seiner Einschätzung und der Bestätigung des „Overweight“-Ratings mit Kursziel 203 Dollar hat Juneger die Anleger aber offensichtlich überzeugt, denn anschließend ging es für die Papiere rund drei Prozent nach oben. Sollte sich der Abschluss der Bodenbildung bestätigen, können Neueinsteiger wieder zugreifen. Investierte Anleger bleiben sowieso dabei.

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