Die Marktteilnehmer bleiben nervös und sorgen im heutigen Handel für weitere Abgaben bei DAX & Co. Besonders unter Druck geraten – wieder einmal – zyklische Titel aus der Automobil- oder Chemiebranche. Wie ernst die Lage gerade für BASF und Covestro derzeit ist, lässt sich relativ einfach an einer Entwicklung ablesen.
Denn in China setzen die TDI-Preise ihren Sinkflug fort. Gut möglich, dass bald neue Jahrestiefs erreicht werden. Das chemische Zwischenprodukt war im Reich der Mitte in den vergangenen Jahren eher knapp, weshalb die Priese auch teilweise regelrecht explodierten (und mit ihnen auch der Aktienkurs von Covestro).
Um gegenzusteuern beziehungsweise davon zu profitieren, wurde in China viel in den Aufbau neuer Anlagen investiert. Das Ergebnis: Da nun ein deutlich höheres TDI-Angebot verfügbar ist, gleichzeitig aber die Nachfrage aufgrund des nachlassenden Wirtschaftswachstums nicht mehr mithalten kann, sinken die Preise nun rapide.
Covestro unter Druck
Unter dieser Entwicklung leiden die Chemiekonzerne, vor allem Covestro. Die ehemalige Bayer-Tochter ist stärker von der TDI-Preisentwicklung und allgemein von China abhängig als etwa der breiter aufgestellte Branchenprimus BASF. Daher ist es auch wenig verwunderlich, dass die Covestro-Aktie innerhalb eines Jahres nun schon fast 50 Prozent an Wert verloren hat.
Für die Covestro-Aktie wäre es nun sehr wichtig, dass nun zumindest das 52-Wochen-Tief bei 41,23 Euro verteidigt werden kann. Andererseits droht ein weiterer Rückgang. Stärkere Unterstützungen liegen eigentlich erst wieder im Bereich um 36 Euro.
Auch bei BASF dürfte es spannend werden, ob die Marke von 60 Euro oder wenigstens die Unterstützung bei 57,35 Euro gehalten werden.
Nicht einsteigen
Angesichts der trüben Chartbilder sowie der konjunkturellen Unsicherheiten drängt sich aktuell weder bei Covestro noch bei BASF ein Einstieg auf. Dividendenjäger, die bereits bei BASF an Bord sind, sollten den Stopp bei 54,50 Euro beachten.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BASF.