Infineon Technologies hat heute wie angekündigt die Ergebnisse für das erste Quartal im Geschäftsjahr 2018/19 veröffentlicht. Der Umsatz ging dabei erwartungsgemäß leicht zurück. Beim Ergebnis konnten die Münchener jedoch etwas besser als erwartet abschneiden. Entscheidend für den Markt war jedoch vor allem der Ausblick auf das laufende Jahr.
Im Zuge der Bilanzvorlage für das erste Quartal schätzt Infineon-Chef Reinhard Ploss die Lage des Chip-Konzerns vorsichtig positiv ein: „Wir haben die Herausforderungen eines schwieriger werdenden Umfelds bislang gut gemeistert", so der Vorsitzende des Infineon-Vorstands. "Trotz des Gegenwindes aus dem Markt gehen wir aufgrund intakter struktureller Wachstumstreiber davon aus, 2019 mit circa neun Prozent zu wachsen und weiter Marktanteile gewinnen zu können. Auch unsere langfristige Wachstumsperspektive ist unverändert gut. Deshalb halten wir an Kernprojekten wie dem Bau des 300-Millimeter-Reinraums in Villach fest, reduzieren aber Investitionen in Fertigungsanlagen moderat.“
Der Umsatz in den ersten drei Monaten verringerte sich aufgrund saisonaler Rahmenbedingungen erwartungsgemäß um vier Prozent auf 1.970 Millionen Euro nach 2.047 Millionen Euro im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres.
Die Zahlen im Detail:
Erfreulich trotz des leichten Umsatzrückgangs ist die stabile Bruttomarge. Im zurückliegenden Quartal betrug diese 39,5 Prozent nach 39,8 Prozent im Vorquartal. Entsprechend konnte Infineon die Erwartungen beim Gewinn je Aktie mit 0,24 Euro erreichen (siehe Tabelle).
Gewinnerwartungen für Infineons Q1-Bericht (Prognosen rot markiert):
Der Ausblick auf das laufende Jahr trägt, wie in der Vorschau auf die Zahlen befürchtet, der konjunkturellen Unsicherheit Rechnung. Infineon erwartet ein Umsatzwachstum am unteren Ende der vorhergesagten Spanne in Höhe von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei unterstellt Infineon einen EUR/USD-Wechselkurs von 1,15. Auch bei der Margenerwartung wird Infineon vorsichtiger. Insgesamt dürfte das dazu führen, dass der Wert heute leicht schwächer notiert, wobei größere Rücksetzer nicht zu erwarten sind, da der Markt im Vorfeld bereits vieles eingepreist hat.
Peergroupvergleich:
Ob sich an der charttechnischen Einschätzung etwas verändert, ist davon abhängig, wie der Wert heute aus dem Handel geht. Sollte der Ausbruch über 19,20 Euro Bestand haben und die angesprochene W-Formation weiterhin gelten, bleibt das Bild insgesamt positiv. Sollte die Aktie als Reaktion auf die Zahlen unter der 19,20-Euro-Marke schließen, ist das Kaufsignal erst einmal ad acta gelegt. Signifikant positiv wird die Chartsituation ohnehin erst, wenn die nächste Hürde bei 20,50 Euro (horizontaler Widerstand und GD200) übersprungen wird.