Samsung stoppt den Verkauf seines neuen Smartphones Galaxy Note 7 und ruft bereits ausgelieferte Geräte zurück. Einige Geräte gingen wegen fehlerhaften Akkus beim Laden in Flammen auf, teilte das südkoreanische Technologie-Unternehmen am Freitag mit.
In einem offiziellen Statement gibt das Unternehmen an, dass bis zum 1. September 35 Fälle des Batterie-Fehlers gemeldet worden sind. Samsung will alles Mögliche tun damit die Rückrufaktion möglichst effizient und komfortabel abläuft. Innerhalb von 2 Wochen will Samsung die bereits verkauften Handys durch neue ersetzen.
Ungünstiger hätte es die Koreaner zum offiziellen Verkaufsstart des Galaxy Note 7 am 2. September kaum erwischen können. Samsung verliert damit im Prestige-Wettstreit mit Apple seinen zeitlichen Vorteil am Markt. Wahrscheinlich schon am 7. September will Apple das iPhone 7 vorstellen. Analysten hatten geschätzt, dass der Konzern bis Jahresende noch rund 14 Millionen Galaxy Note 7 liefern könnte. Nun rechnen vom Finanzdienst Bloomberg befragte Experten nur noch mit bis zu 12 Millionen Stück. Mit einem Anteil von 22,4 Prozent am Smartphonemarkt führt Samsung momentan vor Apple mit 11,8 Prozent Anteilen. Im zweiten Quartal hatten die Koreaner insgesamt 77 Millionen Smartphones abgesetzt, Apple gut 40 Millionen iPhones. Der Gesamtumsatz mit iPhone, Galaxy S7 & Co dürfte in diesem Jahr allein in Deutschland 10,4 Milliarden Euro betragen.
Kaum Auswirkungen
Die Investoren von Samsung nahmen die Aktion halbwegs gelassen hin. Die Samsung-Aktie hatte zuvor schon mit einem leichten Rückgang auf erste Gerüchte zu den Batterie-Problemen reagiert. Die Aktie wurde trotz der Akku-Probleme von vier Analysten durchweg positiv gecovert. Umsatzerwartungen von plus drei Prozent und eine Gewinnsteigerung um 16 Prozent für das Jahr 2016 lassen auch weiterhin Gutes für die Koreaner hoffen.
(Mit Material von dpaAFX!)