Die neue Handelswoche am deutschen Aktienmarkt verspricht sehr spannend zu werden. Neben der Berichtssaison auf beiden Seiten des Atlantiks stehen wichtige Wirtschaftsdaten aus China auf der Agenda. Ferner im Fokus die Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie das dritte und letzte Rededuell zwischen Hillary Clinton.
Ertragswende bei US-Konzernen?
An der Wall Street nimmt die sogenannte Earnings Season Fahrt auf. Aus dem Dow Jones
berichten in der neuen Woche allein zehn Unternehmen über das abgelaufene Quartal, darunter Intel, Microsoft, GE, Goldman Sachs und McDonald's. Die Analysten gehen davon aus, dass nach fünf Quartalen mit Gewinnrückgängen in den USA die Nettoergebnisse der S&P 500-Unternehmen erstmals wieder im Vorjahresvergleich leicht zulegen konnten.
Am Montag stehen die US-Daten zur Industrieproduktion auf der Agenda, gefolgt von den Verbraucherpreisen am Dienstag. Diese Daten werden hoffentlich einen Aufschluss darüber geben, wie die Fed mit den Zinsen weiter vorgeht. Vor allem die Daten zur Inflation sind für Yellen und Co wichtig für die weitere Geldpolitik.
Die China-Daten haben wieder an Bedeutung gewonnen, wie die letzten Handelstage gezeigt haben. Am Mittwoch veröffentlicht Peking das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal, das nach Experteneinschätzung im Bereich von 6,6 Prozent und damit im Rahmen des Zielkorridors liegen dürfte.
Wer wird neuer Präsident?
Am frühen Donnerstagmorgen mitteleuropäischer Zeit duellieren sich Hillary Clinton und Donald Trump zum letzten Mal vor laufender Kamera. Der US-Wahlkampf ist auch ein Grund, warum die Aktienmärkte in den letzten Wochen nicht vom Fleck kommen. Clinton scheint der Liebling der Anleger zu sein, und sie führt auch in den Umfragen, doch Gewissheit verschafft erst die Wahl am 8. November.
Später am Donnerstag warten die Anleger gespannt auf EZB-Chef Mario Draghi. Er wird wohl noch keine Entscheidungen treffen, das Anleihekaufprogramm zu verlängern oder anzupassen. Tags darauf steht dann noch das Verbrauchervertrauen in der Eurozone an.
Der DAX befindet sich aus technischer Sicht weiter in einer Seitwärtsrange zwischen 10.200 und 10.800 Punkten. Solange hier keine Entscheidung fällt, weder nach oben noch nach unten, sind Trading-Positionen mit hoher Vorsicht zu genießen.