Nach den starken Kursgewinnen der vergangenen Tage zählt die E.on-Aktie am Freitag zu den schwächsten Werten im DAX. Der Versorger bewegt sich weiter zwischen der wichtigen Unterstützung bei 6,90 Euro und der unteren Gap-Marke bei 7,40 Euro. Für Aufsehen sorgten am Donnerstag aufkommende Gerüchte, dass die Tochter Uniper ein potenzieller Übernahmekandidat sei.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat sich in einer Studie zur Situation bei den deutschen Versorgern geäußert. Die geringe Größe von Uniper und die Absicht von E.on, sich ab Ende 2017 von den restlichen Anteilen in Höhe von knapp 47 Prozent zu trennen, mache die Kraftwerkstochter zu einem attraktiven Ziel. Bei der Bewertung könnte laut Goldman bereits ein Aufschlag für eine mögliche Übernahme eingepreist sein.
Die E.on-Beteiligung an Uniper hat derzeit einen Marktwert von etwa 4,8 Milliarden Euro. Mögliche Interessenten für eine Übernahme könnten der deutsche Wettbewerber RWE, der tschechische Versorger EPH oder der finnische Fortum-Konzern sein, so Goldman. Während RWE Übernahmepläne verneinte, wollten Uniper und Fortum keine Stellungnahme abgeben. Von EPH, das im vergangenen Jahr bereits die deutschen Braunkohleaktivitäten von Vattenfall erworben hatte, gab es zunächst keine Auskunft.
Wichtige Marke
Nach der Einigung im Atomstreit könnten Übernahmegerüchte um Uniper E.on weiteren Schwung verleihen. Trotz des Rücksetzers am Freitag notiert die Aktie nach wie vor über der wichtigen Marke bei 6,90 Euro. Trader können darauf setzen, dass der DAX-Wert in einem freundlichen Marktumfeld einen neuen Angriff auf die obere Grenze der Kurslücke bei 8,00 Euro einleitet.
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