Am Sonntag lief eine Frist ab, bis zu der das US-Handelsministerium entscheiden sollte, ob Importe von EU-Autos und -Autoteilen die nationale Sicherheit der USA bedrohen. Eine Entscheidung des US-Handelsministerium steht noch aus. Die neue Angst vor Zöllen könnte sich zu Wochenbeginn negativ auf die Kursentwicklung der Aktien von Daimler, BMW und Volkswagen auswirken.
Zoll-Spirale voraus?
Die Bundesregierung rechnet damit, dass die Behörde in der Tat die Einfuhren als Gefahr einstuft. Der Bericht liege dem Weißen Haus bereits vor, so das Handelsblatt. Damit hat US-Präsident Donald Trump 90 Tage Zeit, um Sonderzölle zu erheben, die Europäische Union kündigte bereits an, mit Vergeltungszöllen zu reagieren.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) kann die Sicherheitsdebatte nicht nachvollziehen. So habe allein die deutsche Autobranche in den vergangenen Jahren mit rund 300 Fabriken mehr als 113 000 Arbeitsplätze in den USA geschaffen sowie die duale Ausbildung für qualifizierte Arbeitskräfte eingeführt und sei der größte Autoexporteur aus den USA.
Das Handelsblatt berichtet zudem, dass erwartet werde, dass die USA Zölle in Höhe von 10 bis 25 Prozent verhängen, zunächst aber Ausnahmen für europäische Autos genehmigen könnten. Gut möglich, dass erst morgen eine offizielle Entscheidung in den USA gefällt wird. Denn heute ist in den USA Feiertag (Washington's Birthday).
Auto-Aktien kommen nicht vom Fleck
Erst am Freitag keimte neue Hoffnung im US-chinesischen Handelsstreit auf. Nach einer zweitägigen Verhandlungsrunde in Peking war am Freitag von Fortschritten die Rede. Autowerte profitieren, da der chinesische Markt für die Fahrzeughersteller als wichtiger Absatztreiber gilt. Trotzdem bleibt auch der US-Markt ein Markt mit hoher Priorität für Daimler, BMW und VW. Das neue Störfeuer könnte die Auto-Werte belasten.
Mit Material von dpa-AFX.