Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters drängt die Monopolkommission die Bundesregierung zum schnellen Verkauf ihrer Beteiligung an der Commerzbank. Der staatliche Rettungsfonds SoFFin hält rund 17 Prozent an Deutschlands Bank Nummer 2. Damit würde ein weiterer Belastungsfaktor für die Aktie verschwinden.
Nicht mehr warten
"Die Monopolkommission plädiert tatsächlich dafür, dass der Staat sich bei der Commerzbank zurückzieht", sagte der Vorsitzende der Kommission Daniel Zimmer am Mittwoch bei der Vorstellung des Hauptgutachtens des Gremiums in Berlin. Der rund 17-prozentige Staatsanteil an der Commerzbank stelle in einem ohnehin von etlichen Wettbewerbsverzerrungen gekennzeichneten Finanzmarkt einen "Störfaktor" dar, der beseitigt werden sollte.
Laut Zimmer sei es sinnlos, auf höhere Kurse bei der Commerzbank zu warten. Dass der Staat überhaupt zu Hilfe eilen und die Bank vor dem Bankrott retten musste, hätte schon im Vorfeld durch eine bessere Bankenaufsicht verhindert werden können.
Genügend Vorteile
Die Bundesregierung hat wiederholt betont, dass sie nicht ewig an der Commerzbank beteiligt bleiben will. Es ist daher gut möglich, dass sie den Vorschlag der Monopolkommission aufgreift und jetzt zur Tat schreitet. Auch wenn damit kurzfristig Druck auf die Aktie ausgeübt werden könnte, wäre ein Verkauf des Anteils positiv zu bewerten. Dies würde einerseits Spielraum für eine Dividendenzahlung eröffnen, andererseits den Weg für eine Fusion oder Übernahme ebnen.
Positive Reaktion
Die erste Reaktion der Anleger auf diese Nachricht fällt positiv aus. Sie sollte vor allem auf lange Sicht einen wertsteigernden Einfluss auf die Aktie haben. Noch gibt es aber genug Baustellen, die es zu beseitigen gibt, sodass vorerst Abwarten die richtige Devise zu sein scheint.