Der jüngste Arbeitsmarktbericht aus den USA ließ erneut Zweifel an einer Erholung der Wirtschaftslage aufkommen. Die Vereinigten Staaten schafften weitaus weniger neue Arbeitsplätze als von Analysten erwartet.
Im letzten Monat sind so wenige Leute eingestellt worden wie seit sechs Jahren nicht mehr. Die gerade einmal 38.000 neuen Stellen liegen weit entfernt von den 160.000 erwarteten. Das lässt die Sorge aufkommen, dass die US-Wirtschaft doch zerbrechlicher ist als angenommen. Der Dollar verlor prompt 0,8 Prozent als der Bericht veröffentlicht wurde. Gut für den Goldpreis: der gewann ganze 2,2 Prozent in nur wenigen Minuten.
Ein schwacher Dollar bedeutet im Umkehrschluss einen starken Euro. Das wiederum wirkt sich negativ auf die deutsche Wirtschaft aus. Inländische Unternehmen werden weniger ins Ausland absetzen. Deshalb werden vor allem exportlastige Unternehmen, aber auch die Bankenbranche, durch einen starken Euro belastet. Der DAX verlor nach dem Bericht innerhalb einer Minute mehr als 100 Punkte. Danach baute er seine Verluste bis zu einem Stand von 10.107 Punkten aus. Die heutigen Verlierer im DAX werden angeführt von Volkswagen, Daimler und der Deutschen Bank. Aber auch die Versicherer Allianz und Münchener Rück mussten nach den Arbeitsmarktdaten ordentlich einstecken.
Trotz der enttäuschend wenig neuen Stellen ist die Arbeitslosigkeit mit 4,7 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit 2007. Ein weiterer kleiner Lichtblick ist, dass die durchschnittlichen Löhne um 0,2 Prozent gestiegen sind. Der Bericht ist nun vor allem für den nächsten Zinsentscheid von Bedeutung. Schließlich wird die US-Notenbank nicht erneut die Zinsen anheben, solange sie nicht fest von einer starken Wirtschaftslage im Land ausgeht.