Bayer kämpft nicht nur in den USA mit Glyphosat-Klagen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, muss sich der Konzern wegen dem Unkrautvernichter Roundup (durch die Übernahme von Monsanto einverleibt) auch in Kanada und Australien vor Gericht verantworten. Auf dem Aktienkurs von Bayer lastet die Glyphosat-Thematik heute nicht. Die DAX-Papiere können sich etwas von den Tiefständen lösen.
Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg handelt es sich bei dem Fall in Australien um den zweiten außerhalb der USA (der andere in Kanada). Der australische Kläger sei ein 54-jähriger Landschaftsgärtner namens Michael Ogalirolo, der mehr als zwei Jahrzehnte mit Roundup gearbeitet habe.
Demnach wurde bei ihm 2011 ein Non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert, dies sei der gleiche Krebs, den auch die drei Kläger entwickelten, die in den USA bereits Schadensersatz zugesprochen bekamen. Ogalirolo fordere ebenfalls Schadensersatz.
Immer wieder Ärger
Bayer hat sich mit der Übernahme von Mosanto keinen Gefallen getan. Im Gegenteil. Die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten haben die Aktie massiv einbrechen lassen, vor einem Jahr notierten die Papiere noch im dreistelligen Euro-Bereich. Inzwischen ist der DAX-Titel auf unter 55,00 Euro abgerutscht. Die Angst vor potenziellen Zahlungen in Milliardenhöhe haben Anleger verschreckt. Denn an der operativen Entwicklung des Konzerns liegt es nicht.
Zuletzt berichtete die Financial Times über den möglichen Verkauf der Sparte Animal Health. Eine Transaktion könnte bis zu acht Milliarden Euro in die Bayer-Kasse spülen. Schließlich sitzen die Leverkusener auf einem hohen Schuldenberg.
Hinzu kommt das unkalkulierbare Risiko durch die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten. Klar ist: Das Management ist gefordert und muss endlich eine klare Strategie vorlegen, um die Glyphosat-Problematik in den Griff zu bekommen beziehungsweise die Risiken einzudämmen. Anleger sollten weiter abwarten.