Der 14. September 2016 sollte in die Geschichtsbücher eingehen. "Bayer and Monsanto to create a Global Leader in Agriculture" hieß damals die Überschrift der Monsanto-Pressemitteilung zur geplanten Übernahme durch Bayer. Kostenpunkt: 66 Milliarden Dollar. Nach dem Vollzug der umstrittenen Akquisition ging es für die Bayer-Aktie wegen der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA stetig bergab – die Marktkapitalisierung ist massiv zusammengeschrumpft.
Weniger wert als Monsanto
Unter Zugrundelegung des aktuellen Wechselkurses wird Bayer derzeit mit 56,7 Milliarden Dollar an der Börse bewertet und damit bereits deutlich unter dem Preis, den das Management rund um CEO Werner Baumann für den US-Saatgutriesen Monsanto auf den Tisch gelegt hat. Unglaublich. "Eine Wertvernichtung historischen Ausmaßes" bezeichnete Ingo Speich von der Deka auf der diesjährigen Bayer-Hauptversammlung das Kursdesaster.
Quasi bewertet die Börse die Sparte Crop Science mit 0. Denn Bayer hat neben dem Geschäftsbereich viel mehr zu bieten. Neben der Tiergesundheit, Consumer Health und dem verbleibenden Anteil am Chemie-Park Currenta kann sich Bayer seit Jahren vor allem auf die Pharma-Sparte verlassen.
Quelle: Bayer
Was ist eingepreist?
Gut 50 Milliarden Euro für die Summe der Teile ist laut Ansicht von DER AKTIONÄR zu wenig. Das Problem: Die finanziellen Risiken, die aus den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA hervorgehen, sind einfach nicht abzuschätzen.
Eine klare Strategie vom Management, die Probleme in den Griff zu bekommen, sollte der Aktie positive Impulse einhauchen. Doch aktuell schaut es noch nicht danach aus, die Bayer-Papiere notieren auf der Handelsplattform Xetra nur knapp oberhalb des vor Kurzem markierten Mehrjahrestiefs bei 53,65 Euro.
Anleger sollten vorerst weiter abwarten und an der Seitenlinie verweilen.