Nach der historischen Schlappe für Bayer-Chef Werner Baumann auf der Hauptversammlung geht es nun darum, das Vertrauen der Aktionäre schnellstmöglich zurückzugewinnen. Laut Medienberichten könnte es in Kürze zu einer richtungsweisenden Sitzung mit dem Aufsichtsrat kommen. Zeit wird es! Denn in den USA rollen bereits die nächsten Glyphosat-Prozesse auf Bayer zu
Für Bayer stehen nach drei Niederlagen im Rahmen der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA weitere Prozesse auf der Agenda.
Gerade nach den drei Niederlagen muss das Management den Aktionären einen Fahrplan vorlegen, wie die Milliardenrisiken, die aus den über 13.400 anhängigen Klagen hervorgehen, eingedämmt werden können.
Kommt der Vergleich?
Bayer-Chef Baumann steckt in der Zwickmühle. Denn er wollte mit aller Macht Monsanto übernehmen und hat damit die Risiken in Kauf genommen. Ist er noch der richtige Mann, um die Probleme in Übersee in den Griff zu bekommen? Klar ist: Weiter zuzuschauen dürfte dem Aktienkurs und damit der Laune der Aktionäre keine positiven Impulse einhauchen. Ist der letzte Ausweg ein Vergleich? Wie hoch dürfte dieser ausfallen? An der Zahl scheiden sich die Geister.
Inzwischen dürfte im Kurs viel Negatives eingepreist sein. Der Börsenwert von Bayer ist auf etwa 53 Milliarden Euro zusammengeschrumpft. Allein die Pharma-Sparte dürfte in etwa der Marktkapitalisierung entsprechen. Hinzu kommen die Tiergesundheit (Animal Health), das Consumer-Health-Geschäft und der verbleibende Anteil am Chemie-Park Currenta.
Ergo: Selbst ohne das Agrargeschäft sollte der Bayer-Konzern mehr wert sein, als er aktuell an der Börse gehandelt wird. Gut möglich, dass die Leverkusener schon bald in das Visier von Hedgefonds respektive aktivistischen Investoren rücken könnten.
Vorsicht walten lassen
Bayer muss nun einen klaren Fahrplan in Sachen Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten publizieren, um das Vertrauen wiederherzustellen. Vorher gilt vorerst weiter: Abwarten!