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Bayer-Aktie stürzt Richtung Mehr-Jahres-Tief: Bauernverband pro Glyphosat

Bayer-Aktie stürzt Richtung Mehr-Jahres-Tief: Bauernverband pro Glyphosat
Foto: Börsenmedien AG
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Börsen. Briefing. 23.03.2019 Börsen. Briefing.

Starke Nerven waren gefragt, und nützten am Ende doch wenig. Die Aktie des Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer stürzte vergangene Woche ab, nachdem ein Gericht in San Francisco zugunsten eines Klägers votierte – und damit gegen Bayer. Während in den USA der Widerstand wächst, spricht sich der Rheinischen Landwirtschaftsverband gegen ein Verbot von Glyphosat aus. Ob das was nützt?

Der Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbands (RLV), Bernhard Conzen, lehnt ein Verbot des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat ab. In der Landwirtschaft gebe es derzeit dazu keine Alternative, sagte er dem Kölner Stadt-Anzeiger (Samstagausgabe). Ohne Glyphosat wäre "die Nachhaltigkeit auf den Äckern und bei der Arbeit" gestört. Eine intensive Pflügung, die bei einem Verbot wieder notwendig würde, "kostet nicht nur deutlich mehr Zeit und damit Geld, sondern ist auch schlecht für die Umwelt", fügte Conzen hinzu. Der RLV repräsentiert nach eigenen Angaben rund 20.000 Bauern im Rheinland.

Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer hatte am Dienstag in den USA wegen eines Unkrautvernichtungsmittels mit dem Wirkstoff Glyphosat eine Niederlage vor Gericht erlitten. Eine Jury des zuständigen Bundesbezirksgerichts in San Francisco befand, dass das Mittel ein wesentlicher Faktor für die Lymphdrüsenkrebserkrankung des 70-jährigen Klägers Edwin Hardeman gewesen sei.

Die Aktie des DAX-Unternehmens war daraufhin deutlich gefallen. Am Freitag näherte sie sich der Marke von 58,34 Euro, dem Tief von Dezember 2018 und damit dem niedrigsten Stand seit Juli 2012. Anders als der Rheinische Landwirtschaftsverband hat sich die Bezirksregierung von Los Angeles gegen den Einsatz des glyphosathaltigen Mittels Roundup ausgesprochen. Wie der Sender NBC Los Angeles (zum Artikel) berichtete, hat die Bezirksregierung von Los Angeles ihren Abteilungen vorläufig den Gebrauch von Roundup untersagt. Es steht zu befürchten, dass sich weitere Städte zu einem ähnlichen Verbot durchringen könnten, bis das Krebsrisiko endgültig geklärt ist.

Die Aussage von Bernhard Conzen könnte Bayer dennoch helfen. Entscheidend ist, dass die Aktie das Dezember-Tief nicht unterschreitet. Andernfalls droht eine Beschleunigung der Talfahrt.

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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de) 

Mit Material von dpa-AFX

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