Nach einer Korrektur in der vergangenen Woche von 23 Euro auf knapp 21 Euro konnte die AMD-Aktie erneut deutlich zulegen: Am Dienstag kletterte das Papier dank positiver Analysten-Berichte um rund elf Prozent.
Letzte Woche berichtete DER AKTIONÄR über die Kursrallye des Chipherstellers im Hintergrund der Veröffentlichung des neuen Desktop-Prozessors sowie starker Quartalszahlen. Der Aufwärtstrend wurde unterbrochen – doch nur vorübergehend. Aktuell notiert die Aktie mit knapp 24 Euro bei einem Zwölf-Jahres-Hoch.
Vorteile gegenüber Intel
Der Grund für den Anstieg sind Hochstufungen seitens der Analysten. Am Montag erhöhte Jefferies das Kursziel für die AMD-Aktie von 22 Dollar auf 30 Dollar und bestätigte die Einschätzung „Buy“. Der Analyst Mark Lipacis verweist dabei auf den technologischen Vorteil von AMD gegenüber Intel.
In einem Kundenbrief schrieb Lipacis, dass AMD in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres wohl einen Chip auf den Markt bringt, der eine höhere Transistordichte verfügt, als der Chip von Intel. Intel plant 10-Nanometer-Chips während AMD 7-Nanometer-Chips auf den Markt bringen soll. Dabei sind kleinere Chips in der Regel leistungsstärker. Demzufolge erhöht der Analyst die Marktanteil-Prognose von AMD im Bereich Computerchips von acht auf zwölf Prozent. Inzwischen erwartet er auch, dass AMD zusätzliche Marktanteile im Bereich der High-End Laptops gewinnt.
Ähnlicher Meinung ist auch das Research-Unternehmen Cowen und erhöht das Kursziel von 25 Dollar auf 30 Dollar. Intel schiebt die Veröffentlichung der 10-Nanometer-Chips in die zweite Hälfte des Jahres 2019. Dies bedeutet neue Chancen für AMD, erklärten die Analysten.
Sky-High
Die AMD-Aktie notierte in August 2015 nur bei zwei Dollar und ist seitdem um 1.300 Prozent gestiegen. Der fundamentale Trend ist mit den Hochstufungen der Analysten noch weiter bestärkt. Die Wachstumsaussichten sind ebenso klasse: Das Unternehmen erwartet einen 20-prozentigen Anstieg im bereinigten Quartalsergebnis während der Gewinn je Aktie in 2019 gegenüber zum Vorjahr um 40 Prozent wachsen soll. Mehr zu den letzten Quartalszahlen lesen Sie hier.
Doch mit dem aktuellen KGV von rund 92 verglichen mit 21 beim S&P 500 zahlt man für die AMD-Aktie eine hohe Prämie. Anleger können daher Teilgewinne mitnehmen und den Rest laufen lassen.