Es ist nicht nur der Rückgang der Spielerzahlen im vergangenen Quartal, der Activison Blizzard zusetzt. Der Konzern hat vielmehr mit der Ankündigung des Mobile-Games Diablo Immortal ein riesiges PR-Debakel verursacht. Hart für die Fans der Serie – für Anleger könnte das neue Mobile-Engagement jedoch langfristige Chancen eröffnen.
PR-Debakel auf firmeneigener Messe
Die Besucher der Blizzcon, zumeist PC-Spieler, denn Blizzard entwickelt hauptsächlich für diese Plattform, warteten auf das große Highlight. Gemunkelt wurde, es könnte das neue Diablo 4 angekündigt werden. Die Erwartungen waren hoch. Doch es kam anders als gedacht – denn Blizzard kündigte das Mobile-Game Diablo Immortal an. Die Enttäuschung der Blizzcon-Besucher war gewaltig. Der Vorwurf: Der große Spielekonzern Activision Blizzard liefert nicht das, was seine Spieler wirklich wollen.
Diesem Vorwurf muss man Recht geben. Durch die Blume sagt Blizzard seinen PC-Fans: „Geduldet euch, bis neue PC-Spiele kommen, doch aktuell liegt unser Fokus ganz klar auf Mobile.“ Tatsächlich sollen sogar noch mehr Mobile-Games kommen als nur Diablo Immortal. Der Entwickler plant sämtliche seiner Franchises mit einem Mobile-Titel zu versehen.
Langfristige Chancen – wenn auch verpönt
Für Anleger könnte der neue Fokus auf Mobile Games jedoch positiv zu werten sein. Mobile-Spiele sind in der Lage ein breiteres Publikum anzusprechen als PC-Spiele und weisen im Vergleich zum „alten“ Medium noch hohe Wachstumsraten auf. Insbesondere der chinesische Markt birgt massives Potenzial. Der weltweite Mobile-Gaming-Markt dürfte von 79,3 Milliarden Dollar in 2018 auf über 100 Milliarden Dollar bis 2021 ansteigen.
Auf die Watchlist legen und abwarten
Wann mit Diablo Immortal das erste Mobile-Game von Blizzard erscheint, ist noch nicht bekannt. Doch DER AKTIONÄR geht davon aus, dass sich das zusätzliche Mobile-Engagement positiv auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung auswirken wird. Daneben sollte eine Stärkung des Mobile-Segments die Spielerzahlen wieder etwas aufhübschen können.
Aktuell überwiegt jedoch das schwache Sentiment um PR-Eklat und schwache Zahlen. Mittelfristig verabschiedet sich DER AKTIONÄR von der Aktie. Der Stopp bei 55,00 Euro ist erreicht – die Position wurde mit einem Plus von knapp 19 Prozent verkauft. Bevor sich der anhaltende Abwärtstrend nicht dreht, sollten Anleger nicht ins fallende Messer greifen, sondern halten sich bereit und warten auf neue Einstiegsschancen.