1&1 Drillisch mischt die Telekombranche auf. Mit dem Aufbau eines eigenen Netzes attackiert der MDAX-Konzern die Platzhirsche Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland. Doch die Ersteigerung der Frequenzen war erst der Anfang. Der Netzaufbau dürfte nun zur Mammutaufgabe werden. Die verhaltene Reaktion der Aktie spricht Bände.
Bislang mietet sich Drillisch vor allem in die Netze von Telefonica Deutschland ein. Während die anderen Mobilfunker für 5G ihre Netze lediglich ausbauen und erweitern müssen, steht der MDAX-Konzern deshalb vor einem kompletten Neustart. Standorte müssen gesucht, Antennen gebaut werden. Vor allem Großstädte mit vielen potenziellen Kunden werden zunächst im Fokus stehen.
„Wir haben Frequenzen ersteigert, mit denen wir in der Lage sind, ein leistungsfähiges 5G-Netz aufzubauen“, erklärte Konzernchef Ralph Dommermuth nach der Auktion. Bereits seit Monaten arbeitet der Konzern an Plänen, jetzt müssen aber auch Fakten geschaffen werden. Verträge mit den Zulieferern und Partner für den Standortausbau sind nun unabdingbar. Langfristig könnte sich das auszahlen – zunächst einmal wird der 5G-Aufbau aber weitere Milliarden verschlingen.
Finger weg
In der ersten Reaktion herrschte nach der 5G-Auktion Euphorie am Markt. Doch DER AKTIONÄR hatte bereits gewarnt, dass die Unsicherheit hoch bleibt. Inzwischen sind die zweistelligen Kursgewinne bereits wieder aufgezehrt. Anleger sollten die Aktie wegen der Risiken auch weiter meiden und an der Seitenlinie bleiben.