MÜNCHEN (dpa-AFX) - Nach Ende der Friedenspflicht beginnt in der Metall- und Elektroindustrie ab Mitternacht bundesweit eine Welle von Warnstreiks. In Bayern hat die IG Metall die Nachtschichten in 14 Betrieben zu Aktionen aufgerufen, im Laufe des Tages kommen weitere 7 Betriebe dazu. Auch die Autoindustrie ist betroffen.
Vor dem Audi-Stammwerk in Ingolstadt erwartet die IG Metall am Dienstag Tausende Auszubildende aus ganz Bayern zu einer Demonstration. Als Rednerin ist die Erste Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner, angekündigt.
Die dritte Tarifverhandlung für die 870.000 Beschäftigten der bayerischen Metall- und Elektroindustrie findet am Mittwoch in München statt. Die IG Metall fordert 7 Prozent Lohnerhöhung bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Azubis sollen 170 Euro mehr bekommen. Die Arbeitgeber haben bisher nach neun Nullmonaten ab Juli 2025 eine Tariferhöhung um 1,7 Prozent und ab Juli 2026 weitere 1,9 Prozent angeboten, bei einer Vertragslaufzeit von 27 Monaten. Die Azubis sollen überproportional mehr erhalten.
Der bayerische IG-Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Horst Ott sagte: "Das ist zu wenig, zu spät, und die Laufzeit ist zu lang." Die Arbeitgeber verweisen auf die sinkende Produktion und die schrumpfenden Auftragseingänge. Viele Betriebe seien am Limit, Streiks vor dem dritten Verhandlungstag seien völlig unangebracht, sagte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie (VBM)./rol/DP/ngu
Quelle: dpa-AFX