MADRID/BERLIN (dpa-AFX) - Spanien wird sich nach Einschätzung von Experten und der Bundesregierung in den kommenden Jahren zu einem der wichtigsten Lieferanten grünen Wasserstoffs nach Deutschland entwickeln. Der aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne hergestellte Wasserstoff soll vor allem die Dekarbonisierung der Industrie und bestimmter Bereiche des Verkehrssektors ermöglichen, wie der Branchenverband Zukunft Gas am Freitag erläuterte. Der Bedarf in Deutschland ist riesig. Bis 2030 gehen Experten davon aus, dass mindestens jährlich 1,5 Millionen Tonnen grünen Wasserstoffs benötigt werden.
Solche Mengen lassen sich nicht ausschließlich in Deutschland herstellen. "Langfristig werden erhebliche Mengen Wasserstoff nach Deutschland importiert werden müssen, da die Herstellung von grünem Wasserstoff in Deutschland naturgemäß begrenzt ist", schrieb das Ministerium auf Anfrage. Etwa 50 bis 70 Prozent der künftig benötigten Mengen müssten importiert werden, schätzt das Ministerium.
Neben Spanien, dessen Produktionspotenzial 2030 auf bis zu drei Millionen Tonnen geschätzt wird, gelten auch Australien, Chile, Marokko, die Vereinigten Arabischen Emirate oder die Ukraine als künftige Lieferanten grünen Wasserstoffs. "Diese Länder haben ein hohes Potenzial für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen und könnten den Grünstrom für die Wasserstoffproduktion zu sehr niedrigen Kosten erzeugen", zeigt sich der Branchenverband überzeugt.
Von den erwarteten Produktionsmengen sind die ersten Pilotanlagen jedoch noch sehr weit entfernt. So produziert etwa ein neues Werk des spanischen Stromerzeugers Iberdrola
Quelle: dpa-AFX