NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Rekordjagd an den US-Börsen haben steigende Zinsen an den Kapitalmärkten zum Wochenbeginn die Rally der Aktien beendet. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen setzte die starke Aufwärtsbewegung vom Freitag fort. Allerdings konnten die großen Börsenindizes ihre anfänglichen Verluste im Handelsverlauf eingrenzen. Der Dow Jones Industrial verlor zum Handelsende 0,71 Prozent auf 38 380,12 Zähler.
Besser hielten sich der technologielastige Nasdaq 100 mit einem moderaten Abschlag von 0,17 Prozent auf 17 613,04 Punkte und auch der marktbreite S&P 500 , der um 0,32 Prozent nachgab auf 4942,81 Punkte.
Hoffnungen der Anleger auf schnelle Zinssenkungen hatten zuletzt Dämpfer erhalten. Bereits am Freitag hatten robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt den Renditen an den Anleihemärkten deutlichen Auftrieb verliehen und so die Stimmung an den Börsen gedämpft. Jüngste Aussagen von Notenbankchef Jerome Powell sprechen ebenfalls gegen baldige Zinssenkungen. Am Montag übertrafen zudem Stimmungsdaten aus dem Service-Sektor im Januar die Erwartungen.
Unter den Einzelwerten hinterließen die Quartalsbilanzen der Unternehmen ihre Spuren. Der Fastfood-Konzern McDonald's bekam in den vergangenen Monaten die Folgen des Gaza-Kriegs zu spüren. Der Umsatz auf vergleichbarer Basis wuchs im vierten Quartal nicht so stark wie von Analysten erwartet. Damit fielen die Papiere am Ende des Dow um fast 4 Prozent.
Der Baumaschinen- und Nutzfahrzeughersteller Caterpillar profitierte dagegen im vierten Quartal von einer höheren Nachfrage aus der Energie- und Transportindustrie. Die Aktien stiegen um 2 Prozent.
Aktien von Boeing fielen um 1,3 Prozent. Der Flugzeugbauer geht einem neuen Problem bei Flugzeugen seines Typs 737 Max nach - bislang muss nach aktueller Einschätzung des Konzerns an rund 50 bislang nicht ausgelieferten Maschinen nachgearbeitet werden.
Air Products kappte die Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie. Daraufhin sackten die Anteilsscheine des Herstellers von Industriegasen um fast 16 Prozent ab.
Papiere des Chip-Produzenten Nvidia gewannen 4,8 Prozent und kosteten damit gut 693 US-Dollar. Die Bank Goldman Sachs hat das Kursziel auf 800 Dollar nach oben geschraubt und dabei die Aktie erneut zum Kauf empfohlen.
Unter den kleineren Titeln schnellten Estee Lauder um 12 Prozent nach oben. Der Kosmetikkonzern will bis zu 3000 Stellen abbauen.
Der Euro stand nach robusten US-Wirtschaftsdaten erneut unter Druck und wurde zuletzt mit 1,0742 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0746 (Freitag: 1,0883) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9305 (0,9188) Euro.
Am US-Rentenmarkt fielen die Kurse. Der Terminkontrakt auf zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) verlor 0,78 Prozent auf 110,78 Punkte. Die Rendite stieg im Gegenzug auf 4,17 Prozent./bek/stk
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX