PARIS (dpa-AFX) - Der von der Corona-Krise hart getroffene Mischkonzern Bouygues
Die negativen Folgen der Pandemie hatte der Konzern besonders deutlich im Heimatmarkt zu spüren bekommen, wo ab Mitte März allgemeine Corona-Beschränkungen griffen. Aber auch im internationalen Geschäft verzeichnete Bouygues Rückgänge. Der Umsatz brach in der Folge in den sechs Monaten 2020 um 15 Prozent auf rund 14,8 Milliarden Euro ein. Unter dem Strich stand im ersten Halbjahr ein Verlust von 244 Millionen Euro, nachdem das Unternehmen im Vorjahr noch 225 Millionen Euro Gewinn gemacht hatte.
Zuletzt verspürte der Konzern allerdings wieder Aufwind. In Zuge der Corona-Lockerungen hatte auch Bouygues seine Geschäftsaktivitäten langsam hochfahren können, sodass im zweiten Quartal zumindest im Tagesgeschäft schwarze Zahlen geschrieben wurden. Dies war vor allem einem florierenden Telekommunikationsgeschäft zu verdanken.
Laut Jerry Dellis vom Analysehaus Jefferies lag die operative Entwicklung im zweiten Jahresviertel deutlich über den Erwartungen des Marktes, wo mit einem Verlust gerechnet worden sei. Die Konzernprognose für das zweite Halbjahr stehe derweil im Einklang mit den Marktprognosen.
Der Mischkonzern Bouygues ist etwa im Fernseh-, Telekommunikations- und Baugeschäft aktiv. Im Berichtszeitraum belasteten sowohl die temporäre Schließung von Baustellen als auch die massenhaften Kündigungen oder Verschiebungen von Werbekampagnen. Dagegen profitierte Bouygues Telecom davon, dass viele Menschen wegen des Lockdowns zu Hause blieben und von dort auch arbeiteten: Die Festnetz- und Mobilfunknetze des Unternehmens wurden deutlich stärker genutzt. Das zweite Quartal war denn auch das wachstumsstärkste von Bouygues Telecom französischen Markt seit Mitte 2017.
Bouygues hatte wegen der Unsicherheit durch die Corona-Pandemie Anfang April seine Geschäftsprognose für 2020 zurückgezogen und die Dividende für 2019 vorerst gestrichen. Seit Ende Juli ist nunmehr die Zahlung einer reduzierten Dividende von 1,70 Euro je Aktie vorgesehen, nach einer ordentlichen Hauptversammlung im September ausgeschüttet werden soll./ssc/tav/mis
Quelle: dpa-AFX