MANNHEIM (dpa-AFX) - Höhere Preise und der schwache Euro haben dem Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub
Dank eines sehr guten dritten Quartals habe das operative Ergebnis (Ebit) in den ersten neun Monaten auf dem Niveau des sehr guten Vorjahres gelegen, sagte Unternehmenschef Stefan Fuchs laut Mitteilung. Fuchs Petrolub hatte seinerzeit von Nachholeffekten aus der Pandemie sowie Rückenwind bei den Rohstoffpreisen profitiert. Die zuletzt deutlich gestiegenen Rohstoffkosten habe das Unternehmen im jetzigen Berichtszeitraum durch höhere Verkaufspreisen kompensieren können. Zum guten Ergebnis habe neben der Währungsentwicklung insbesondere die Region Nord- und Südamerika beigetragen, sagte Fuchs.
In den ersten neun Monaten legten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent auf 2,54 Milliarden Euro zu. Alle Regionen hätten zum Zuwachs vor allem dank höherer Preise beigetragen. Überdurchschnittlich seien vor allem Südafrika, Großbritannien und Schweden gewachsen, hieß es weiter. China habe sich hingegen in den ersten neun Monaten in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld als Folge der fortgesetzten Null-Covid-Strategie befunden, in der Folge sei das Geschäft des Konzerns dort spürbar zurückgegangen.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verharrte in den ersten drei Quartalen mit 280 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Dabei verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) aufgrund geringerer Ergebnisse in Deutschland und Südeuropa und auch in Asien blieb Fuchs Petrolub wegen der Schwäche in China unter dem Vorjahr. In Nord- und Südamerika dagegen konnte der operative Gewinn deutlich zulegen. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 199 Millionen Euro hängen, etwa so viel wie im Vorjahr. Mit den Zahlen übertraf das Unternehmen die Schätzungen der Analysten.
Laut Analyst Markus Mayer von der Baader Bank fiel das dritte Quartal weit besser aus als vom Markt erwartet. Die Preiserhöhungen seien mit einem Anstieg um ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahr außerordentlich stark ausgefallen. Aber auch der Absatz habe sich besser entwickelt als erwartet. Da der Oktober bisher ein guter Monat sei, könnte es einen leichten Aufwärtstrend für das operative Ergebnis im Schlussquartal geben.
Im laufenden Jahr sollen die Erlöse laut Management mehr als 3,3 Milliarden Euro erreichen. Zuvor hatte das Unternehmen das obere Ende der Bandbreite von 3 bis 3,3 Milliarden Euro angepeilt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) wird auf dem Vorjahresniveau erwartet. 2021 hatte Fuchs Petrolub Erlöse in Höhe von knapp 2,9 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn von 363 Millionen Euro ausgewiesen.
Für das Unternehmen, das rund 6000 Mitarbeiter beschäftigt, ist vor allem die Auto- und Nutzfahrzeugindustrie wichtig. Mit ihr erzielt Fuchs Petrolub rund 45 Prozent des Umsatzes. Der Umbruch vom Verbrennungsmotor hin zum Elektromotor führt auch bei Fuchs zu Veränderungen. Daneben hat der Konzern aber auch Kunden aus Bereichen wie Maschinenbau, Metallverarbeitung, Bergbau, Luft- und Raumfahrt sowie Land- und Forstwirtschaft./mne/tav
Quelle: dpa-AFX