BEAVERTON (dpa-AFX) - Der Sportartikel-Riese Nike
Nike hatte den einstigen Unternehmensberater John Donahoe, der zuvor unter anderem die Handelsplattform Ebay
Fokus auf Direktverkauf gab Rivalen Platz in Sportläden
Zu Donahoes Strategie gehörte, stärker auf Direktverkäufe zu setzen. Die Kehrseite war jedoch, dass der von Nike aufgegebene Regalplatz in Läden durch Produkte der Konkurrenz ausgefüllt wurde. Dadurch wurden die Rivalen mehr von Verbrauchern wahrgenommen.
Die ersten Jahre lief es aber gut. In der Corona-Pandemie, in der alle mehr Zeit für Sport hatten, sprang der Nike-Umsatz von 2020 bis 2022 um ein Viertel hoch. Zudem warfen die Verkäufe über die eigene Website mehr Gewinn ab, weil man die Einnahmen nicht mit den Einzelhändlern teilen musste.
Doch der Corona-Boom währte nicht lange. Im Ende Mai abgeschlossenen Geschäftsjahr stagnierte der Umsatz bei knapp 51,4 Milliarden Dollar. Für das laufende Jahr stellte Nike im Sommer einen Rückgang der Erlöse in Aussicht - nachdem zuvor noch mit einem Plus gerechnet wurde.
Zu viele Neuauflagen
Marktbeobachter kritisieren, dass unter Nike Donahoe bei technologischen Innovationen nachgelassen habe, die Sportartikel attraktiv machen. Zugleich habe die Firma es mit Neuauflagen einiger klassischen Modelle wie Air Force 1 und Air Jordan 1 übertrieben und diesen Markt übersättigt.
Im Frühjahr gelang Nike allerdings ein Coup in Deutschland: Der US-Konzern soll ab 2027 den Erzrivalen Adidas
Nike ist gerade in einem von Donahoe gestarteten Sparprogramm, bei dem die Kosten um rund zwei Milliarden Dollar gesenkt werden sollen. Rund zwei Prozent der Arbeitsplätze sind betroffen.
Der 60-jährige Hill war in seinen gut drei Jahrzehnten bei Nike unter anderem für das Verbrauchergeschäft zuständig. Donahoe werde noch bis Ende Januar als Berater für eine reibungslose Amtsübergabe an Bord bleiben, teilte Nike mit./so/DP/stk
Quelle: dpa-AFX