HARTMANN: Umsatz und Ergebnis unter Druck
Heidenheim (ots) -
- Erwartungsgemäß rückläufige Umsatz- und Ergebnisentwicklung gegenüber
Vorquartalen
- Corona beeinflusst weiterhin den Geschäftsverlauf der Geschäftssegmente
unterschiedlich
- Ausblick 2021: Prognose für das Jahr 2021 bestätigt
Der Einfluss der Corona-Pandemie auf die Geschäftsentwicklung der HARTMANN
GRUPPE hat in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2021 nicht an
Bedeutung verloren. Umsatz und Ergebnis sind erwartungsgemäß unter Druck
geraten. Die 2020 deutlich sichtbaren positiven Corona-Sondereffekte sind im
Verlauf des ersten Halbjahres 2021 erheblich zurückgegangen. Insbesondere bei
Desinfektionsprodukten und Schutzbekleidung ist die Nachfrage nach den
Höchstständen im Vorjahr gesunken. Gleichzeitig haben die negativen
Corona-Effekte weithin Bestand: Der Budget- und Kostendruck in den
Gesundheitssystemen verschärft sich weiter und wirkt sich ebenso auf den
Geschäftsverlauf aus wie die noch immer niedrige Zimmerbelegungsrate in
Krankenhäusern und Pflegeheimen. Nur die zum Ende des ersten Halbjahres langsam
zunehmende Zahl von Operationen und der dadurch wieder steigende Bedarf an
Produkten für die Wundversorgung weisen auf eine leichte Erholung hin. Die
steigenden Rohstoff-, Fracht- und Logistikkosten haben sich ebenfalls negativ
auf die Entwicklung der Geschäftssegmente ausgewirkt.
Finanzkennzahlen erstes Halbjahr 2021 - Umsatz und organisches Umsatzwachstum
Konzern: 1.153,3 Mio. EUR (-5,0 %)
Wundmanagement: 234,4 Mio. EUR (+10,8 %)
Infektionsmanagement: 373,1 Mio. EUR (-15,3 %)
Inkontinenzmanagement: 336,4 Mio. EUR (-3,9 %)
Weitere Konzernaktivitäten: 209,4 Mio. EUR (-1,7 %)
- Konzern: Über alle Geschäftssegmente hinweg erzielte das Unternehmen im ersten
Halbjahr Umsatzerlöse in Höhe von 1.153,3 Mio. EUR. Der organische
Umsatzrückgang betrug -5,0 % (davon im zweiten Quartal -11,6% gegenüber
Vorjahresquartal). Währungseffekte und Akquisitionen/ Desinvestitionen
einbezogen verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzrückgang von -6,5 %. Das
bereinigte EBITDA lag bei 148,2 Mio. EUR, die bereinigte EBITDA-Rendite bei
12,8 %. Damit setzte sich die rückläufige Umsatz- und Ergebnisentwicklung im
Vergleich zu den Vorquartalen erwartungsgemäß fort.
- Wundmanagement: Eine steigende Anzahl an Operationen und eine wieder
zunehmende Frequenz von Arzt- und Apothekenbesuchen weisen auf den Beginn
einer leichten Erholung hin. Besonders positiv entwickelten sich die
Sortimente zur Modernen Wundbehandlung.
- Infektionsmanagement: Der Rückgang ist auf eine gesunkene Nachfrage nach
Desinfektionsprodukten gegenüber 2020 zurückzuführen. Zudem war auch die
Nachfrage im Bereich der Schutzbekleidung rückläufig. Die positive Entwicklung
bei Untersuchungshandschuhen konnte das nachlassende Geschäft in den weiteren
Produktgruppen des Segments nicht kompensieren.
- Inkontinenzmanagement: Die nur sehr langsam steigende Bettenauslastung führt
zu einer unverändert schwachen Nachfrage nach Pflegeprodukten in
Krankenhäusern und Altenheimen. Für Wachstumsimpulse sorgten Produktlösungen
für die ambulante Versorgung inkontinenter, aktiver Menschen.
- Weitere Konzernaktivitäten: Die durch die Pandemie getriebenen Trends des
ersten Quartals 2021 setzten sich fort. Beispielsweise unterliegen
Sportvereine und -veranstalter immer noch deutlichen Einschränkungen, die zu
einem geringeren Bedarf an Produkten für Sportverletzungen führen. Bei CMC
Consumer Medical Care führte die reduzierte Nachfrage nach Kosmetikprodukten
zu rückläufigen Umsätzen. Der KNEIPP-Gruppe ist es hingegen im ersten Halbjahr
2021 sehr gut gelungen, den Trend zu einem höheren Gesundheitsbewusstsein zu
bedienen und seine Umsätze zu steigern.
Ausblick:
Der ungewisse Verlauf der Corona-Pandemie und deren wirtschaftliche Folgen
sorgen auch in der zweiten Jahreshälfte für eine hohe Prognoseunsicherheit.
HARTMANN geht von einem weiteren Rückgang der positiven Sondereffekte und
anhaltenden bzw. nur langsam nachlassenden negativen Effekten aus. Zudem rechnet
das Unternehmen mit teils stark erhöhten Fracht- und Logistikkosten sowie
steigenden Rohstoffpreisen und Materialkosten.
Aufgrund aktueller Berechnungen bestätigt das Unternehmen die im
Geschäftsbericht 2020 veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2021 mit
einem moderaten organischen Umsatzrückgang und einem rückläufigen bereinigten
EBITDA von 210 bis 260 Mio. EUR.
Britta Fünfstück, CEO der HARTMANN GRUPPE:
"Der Kosten- und Budgetdruck in den Gesundheitssystemen wächst deutlich. Die
weitere konsequente Umsetzung des Transformationsprogramms von HARTMANN ist
deshalb essenziell für unseren langfristigen Erfolg."
Pressekontakt:
Stephanie Reuter
PAUL HARTMANN AG
E-Mail: mailto:stephanie.reuter@hartmann.info
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/34248/4991194
OTS: PAUL HARTMANN AG
ISIN: DE0007474041
Quelle: dpa-AFX