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Original-Research: HELMA Eigenheimbau AG - von GBC AG
Einstufung von GBC AG zu HELMA Eigenheimbau AG
Unternehmen: HELMA Eigenheimbau AG
ISIN: DE000A0EQ578
Anlass der Studie: Research Note
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 54,35 EUR
Kursziel auf Sicht von: 31.12.2023
Letzte Ratingänderung:
Analyst: Cosmin Filker, Marcel Goldmann
Prognoseänderung: Nach Insolvenz eines Subunternehmens im
Ferienimmobilienbereich Prognosen für 2022 angepasst; schwächere
Entwicklung der Auftragslage hat zur weiteren Prognoseanpassung für
Folgejahre geführt; Kursziel auf 54,35 EUR (bisher: 83,35 EUR) reduziert;
Rating KAUFEN
Am 26.09.2022 hat die HELMA Eigenheimbau AG (kurz: HELMA) eine
Gewinnwarnung veröffentlicht. Hintergrund der Prognoseanpassung ist die
Insolvenz eines wesentlichen Subunternehmers, was für die HELMA
Eigenheimbau AG mit relevanten Auswirkungen einhergeht. Mit Blick auf die
Wertschöpfungskette der HELMA wird deutlich, dass sowohl im Segment
'Individuell' als auch im Segment 'Vorgeplant' die Baudurchführung durch
Subunternehmen erfolgt. Besonders im Segment 'Vorgeplant' erfolgt bereits
vor dem Vertriebsstart die Vergabe der Bauleistungen an die Subunternehmen,
wodurch eine frühzeitige Kostensicherheit vorliegt. Dies hat sich
insbesondere im aktuellen, von Kostensteigerungen geprägten Umfeld bewährt.
Mit Meldung vom 11.10.2022 hat das HELMA-Management konkretisiert, dass der
Subunternehmer ausschließlich für den Ferienimmobilien-Bereich tätig war
und daher die anderen Unternehmen der HELMA-Gruppe nicht von den
Auswirkungen betroffen sind.
Mit der Insolvenz des Subunternehmens kommt es auf der einen Seite zu
Verzögerungen bei den betroffenen Projekten, was zudem mit Säumniskosten
einhergehen könnte. Auf der anderen Seite muss die Gesellschaft nun
anderweitig die Fertigstellung der Ferienhäuser sicherstellen, was mit
Kostensteigerungen einhergehen könnte. Hier wird derzeit daran gearbeitet,
mit lokalen Handwerksunternehmen die Fertigstellung sicherzustellen. In
Summe geht die HELMA für das laufende Geschäftsjahr 2022 nun von
Umsatzerlösen in Höhe von 300 - 320 Mio. EUR (bisher: 360 Mio. EUR) sowie
von einem EBT in Höhe von 20 Mio. EUR (bisher: 30 Mio. EUR) aus.
In der Unternehmensmeldung vom 26.09.2022 berichtet der HELMA-Vorstand
zudem von einer unter dem Plan liegenden Auftragsentwicklung. Nachdem noch
zum 30.06.2022 ein neuer Rekordwert beim Auftragsbestand erreicht wurde,
war von einer schwächeren Entwicklung im zweiten Halbjahr 2022 auszugehen.
Dies insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen konjunkturellen Lage,
die von hohen Erzeugerpreisen in der Bauwirtschaft, einer steigenden
Inflation sowie steigenden Bauzinsen geprägt ist. Parallel dazu ist ein
Teil der Förderungen ausgelaufen, was sich ebenfalls negativ auf die
Auftragslage auswirkt. Wie das ifo Institut am 11.10.2022 bekannt gegeben
hat, führt die aktuelle Situation zu immer mehr Stornierungen im
Wohnungsbau, was mit einer deutlichen Eintrübung der Geschäftserwartungen
einhergeht. Trotz hoher Auftragsreserven notieren die Erwartungen der
Bauunternehmen mit -53,2 Punkten auf dem tiefsten Stand seit Beginn der
Erhebung 1991.
Vor diesem Hintergrund passen wir nicht nur unsere Prognosen für das
laufende Geschäftsjahr an die neue Unternehmens-Guidance an. Für die
kommenden Geschäftsjahre nehmen wir ebenfalls Anpassungen vor, die
einerseits die rückläufige Auftragsentwicklung berücksichtigen und in denen
wir andererseits erwartete Kostensteigerungen und damit eine rückläufige
Rentabilität der Projekte modelliert haben. Für das laufende Geschäftsjahr
rechnen wir nun mit Umsätzen in Höhe von 304,97 Mio. EUR (bisher: 360,66
Mio. EUR) und einem EBT in Höhe von 19,96 Mio. EUR (bisher: 30,00 Mio.
EUR). Mit von uns prognostizierten Umsatzerlösen in Höhe von 311,07 Mio.
EUR (bisher: 406,57 Mio. EUR) für 2023 sowie in Höhe von 354,62 Mio. EUR
(bisher: 437,06 Mio. EUR) für 2024 gehen wir davon aus, dass die bisherige
Mittelfristplanung, in der bis 2024 von Umsätzen über 400 Mio. EUR
ausgegangen wurde, aufgrund der derzeitigen Nachfragesituation nicht
erreichbar sein wird. Entsprechend deutlich haben wir auch die EBT-
Schätzungen auf 20,06 Mio. EUR (bisher: 37,33 Mio. EUR) für 2023 und auf
30,72 Mio. EUR (bisher: 43,78 Mio. EUR) reduziert.
Auch wenn wir eine sichtbare Prognoseanpassung vornehmen, ist die HELMA
Eigenheimbau AG nach wie vor sehr solide finanziert und verfügt darüber
hinaus über einen sehr umfangreichen Bestand an Projekten, die ihrerseits
mit hohen stillen Reserven einhergehen. Per 30.06.2022 beläuft sich das
Umsatzpotenzial der gesicherten Projekte auf 2,08 Mrd. EUR.
Im Rahmen unseres angepassten DCF-Bewertungsmodells haben wir ein neues
Kursziel in Höhe von 54,35 EUR (bisher: 83,35 EUR) ermittelt. Nach der
Kursreduktion der HELMA-Aktie liegt auf dieser Basis nach wie vor ein hohes
Kurspotenzial vor und wir vergeben unverändert das Rating KAUFEN.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/25599.pdf
Kontakt für Rückfragen
GBC AG
Halderstrasse 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,6a,7,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum (Zeitpunkt) Fertigstellung: 13.10.22 (08:36 Uhr)
Datum (Zeitpunkt) erste Weitergabe: 13.10.22 (10:00 Uhr)
-------------------übermittelt durch die EQS Group AG.-------------------
Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
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Quelle: dpa-AFX