STAMFORD/NEEDHAM (dpa-AFX) - Nach dem Aufschwung in den ersten zwei Jahren der Corona-Pandemie sind die PC-Verkäufe zuletzt wieder abgesackt. Marktforscher verwiesen auf fortlaufende Engpässen bei Bauteilen und Logistik, zu denen nun ein Nachfragerückgang angesichts hoher Inflation und schwacher Konjunktur hinzukam. Nach Berechnungen der Analysefirma IDC fielen die Verkäufe im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 15,3 Prozent auf 71,3 Millionen Personal Computer. Der Konkurrent Gartner errechnete ein Minus von 12,6 Prozent auf gut 72 Millionen Geräte.
Die Angst vor einer Rezession habe die Nachfrage quer durch die Marktsegmente gedämpft, erklärte IDC-Analyst Jitesh Ubrani. Verbraucher hielten sich zurück, die Nachfrage von Unternehmen sei zwar robuster, aber auch diese hätten PC-Käufe aufgeschoben. Auch aus dem Bildungsmarkt kämen weniger Bestellungen. Zugleich würden immer noch mehr PCs verkauft als vor der Pandemie: So seien im zweiten Quartal 2019 gut 65 Millionen Geräte abgesetzt worden.
Gartner-Analystin Mikako Kitagawa sieht vor allem die Störungen in den Logistik-Ketten als Ursache für den Rückgang. Zugleich erwartet sie Auswirkungen der wirtschaftlichen Lage auf das Produktangebot: Die Inflation sorge für höhere Kosten bei den Anbietern, und um ihre Gewinne zu sichern, müssten sie inmitten sinkender Nachfrage höhere Durchschnittspreise durchsetzen.
Für den Branchenprimus Lenovo errechneten beide IT-Marktforscher für das vergangene Quartal einen Absatzrückgang von gut zwölf Prozent. Bei der Nummer zwei, HP Inc
In der Pandemie hatte der lange schwächelnde PC-Markt mit dem verstärkten Arbeiten und Lernen von zu Hause eine Renaissance erlebt./so/DP/jha
Quelle: dpa-AFX