ROM/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa
In dem am Montag beendeten Bieterverfahren galt das Konsortium aus Lufthansa und der Schweizer MSC zunächst als favorisiert. Italiens Finanzminister Daniele Franco hatte vor einigen Tagen erklärt, dass man den Verkauf bis Ende Juni abschließen wolle. Ob weitere Gebote eingegangen sind, blieb zunächst offen. Im Datenraum hatten sich neben Lufthansa/MSC der US-Luftfahrtinvestor Indigo sowie Air France-KLM
Die Lufthansa betrachtet Italien als ihren wichtigsten Auslandsmarkt in Europa. In Rom hatte Konzernchef Carsten Spohr mit dem Konzept seiner vielen Drehkreuze (Multi-Hub) und Airline-Marken geworben. Die schrittweise Übernahme und Integration von Gesellschaften wie Austrian, Brussels Airlines und Swiss könnte zum Vorbild für die Ita werden. Ebenso könnte Rom wie Zürich ein bedeutender Luftverkehrsknoten bleiben. Lufthansa peilt zunächst eine Minderheitsbeteiligung an, hatte der Konzernchef erklärt.
Das finanzielle Risiko einer Ita-Übernahme könnte Lufthansa im Verbund mit der Großreederei MSC in Grenzen halten, die neue Gesellschaft aber schnell in ihre operativen Systeme einbinden. Geführt von der italienischstämmigen Reederfamilie Aponte sucht MSC wie die Konkurrenz von Maersk bis zum Lufthansa-Großaktionär Klaus-Michael Kühne nach Logistik-Investments, Milliarden-Überschüsse aus der Seefracht strategisch sinnvoll unterzubringen. Auch bei Air France-KLM ist mit CMA CGM eine milliardenschwere Reederei als Großaktionärin eingestiegen./ceb/DP/stw
Quelle: dpa-AFX