ABO Wind AG bringt mit grünem Wasserstoff Verkehrswende voran
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ABO Wind AG bringt mit grünem Wasserstoff Verkehrswende voran
17.01.2023 / 10:00 CET/CEST
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ABO Wind bringt mit grünem Wasserstoff Verkehrswende voran
Erstmals verknüpft ABO Wind einen Windpark mit der Produktion und Nutzung
von grünem Wasserstoff: Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr
fördert das Projekt Hünfeld-Michelsrombach im Rahmen des Nationalen
Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit rund
zwölf Millionen Euro. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert
und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.
"Wir befassen uns seit rund zehn Jahren intensiv mit dem Thema Wasserstoff
und freuen uns, jetzt erstmals ein Projekt umzusetzen", sagt ABO
Wind-Vorstand Dr. Jochen Ahn. Im Gewerbepark Hessisches Kegelspiel in
Hünfeld (Ortsteil Michelsrombach) plant ABO Wind die Errichtung und den
Betrieb einer Windenergieanlage sowie eines Elektrolyseurs mit
Wasserstofftankstelle für LKW und Busse. Der Genehmigungsantrag für die
Windenergieanlage mit einer installierten Leistung von 4,8 Megawatt wurde
bereits eingereicht. Der Elektrolyseur wird zunächst auf 5 Megawatt Leistung
ausgelegt. Nach fünf Jahren ist eine Erweiterung auf 7,5 Megawatt geplant,
um die voraussichtlich ansteigende Nachfrage nach Wasserstoff zu bedienen.
Der grüne Wasserstoff soll mittels Wasser-Elektrolyse im Gewerbepark erzeugt
und vorwiegend in der ebenfalls zu errichtenden, öffentlichen
Wasserstoff-Tankstelle an LKW abgegeben werden. Auch eine spätere Nutzung
für PKW wäre möglich. Vor Ort können an der Tankstelle rund 50 LKW täglich
betankt werden. Die Anlage ist so konzipiert, dass ein Teil des Wasserstoffs
über mobile Speicher - so genannte Trailer - auch zu entfernt gelegenen
Abnehmern mittels LKW transportiert werden kann. So wird das Projekt nicht
nur zur Verkehrswende beitragen, sondern bietet auch industriellen und
gewerblichen Abnehmern die Möglichkeit, ihre Prozesse sukzessive
klimafreundlich zu gestalten.
"Das Innovative an dem Projekt ist die direkte Verbindungsleitung zwischen
der Windenergieanlage und dem Elektrolyseur. Sie ermöglicht es, die
Wasserstoffproduktion nach dem Windangebot auszurichten.", sagt Dr. Jochen
Ahn. Derartige Speicher sind ein wesentlicher Baustein für ein
zukunftsfähiges Energiesystem. Weht kein Wind, so kann der Elektrolyseur
Strom aus dem Netz beziehen. Ersten Berechnungen zufolge vermeidet das
Projekt jährlich den Ausstoß von 115.000 Tonnen Kohlendioxid sowie
zusätzlich von Stickoxiden. Dieser Effekt soll noch gesteigert werden: In
der Nachbarschaft der Tankstelle befindet sich eine Wäscherei, die ihren
Gasverbrauch durch die Nutzung der Abwärme des Elektrolyseurs senken könnte.
Zudem kann der anfallende Sauerstoff aus der Elektrolyse ideal zum Bleichen
und Desinfizieren genutzt werden.
Das Wasserstoffprojekt ist aus dem 2019 auf den Weg gebrachten
HyExpert-Projekt "HyWheels" hervorgegangen, das Osthessen zum Vorreiter für
eine kohlenstoffneutrale Logistik-Wirtschaft machen soll. Anfang 2023 wurde
im Rahmen des H2-Clusters ein weiteres Projekt gestartet: die
HyWheels-Hessenflotte. Ziel ist es, eine der größten Flotten an
Brennstoffzellenfahrzeugen aufzubauen. Diese soll als eine Art Reallabor in
Deutschland Pilotfunktion übernehmen, Daten der H2-LKW-Nutzung und
insbesondere der H2- Komponenten aufzeichnen, Tankstellen vernetzen und ein
Servicekonzept verwirklichen.
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Quelle: dpa-AFX