LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Telekomaktien haben am Montag europaweit deutlich zugelegt. Die Branche setzte bei positiven Überraschungen im Quartalsbericht der britischen Vodafone
Vodafone legten in London als Favorit unter den europäischen Telekomaktien um 4,5 Prozent auf 76,77 Pence zu und KPN stiegen um 0,8 Prozent auf 3,31 Euro.
Hierzulande gewannen Deutsche Telekom
Im europäischen Branchentableau zeigten sich zudem auch Telia
Für das erste Geschäftsquartal 2023/24 meldete Vodafone an diesem Morgen höhere Umsätze als erwartet, sowohl auf Konzernebene als auch in Europa, wie Deutsche-Bank-Analyst Robert Grindle konstatierte. Zudem wuchsen im Mobilfunkbereich die Geschäftsabschlüsse in Deutschland. Die verbesserten operativen Trends dürften dem im Umbau befindlichen Telekomunternehmen helfen, und da sei das Auftaktquartal des neuen Geschäftsjahres "ein guter Anfang". Die Wachstumssteigerungen nannte Grindle zudem "eine gute Nachricht". Skeptiker könnten zwar womöglich mehr Beweise für nachhaltige Fortschritte fordern, er jedoch sieht ausreichend Gründe für die Kursgewinne an diesem Tag.
Das Zahlenwerk von Vodafone bringe "Schwung in die zuletzt eher wenig beachteten Aktien der Telekommunikationsunternehmen", sagte zudem Marktexperte Andreas Lipkow. Nachdem den Aktien in letzter Zeit "wenig Fantasie und damit zu wenig weiteres Kurspotenzial" attestiert wurde, scheine sich das nun - auch angesichts einer von Unsicherheitsfaktoren geprägten Handelswoche - umzukehren.
Anleger sind derzeit vorsichtig und halten sich vor den Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed am Mittwoch und der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag mit Engagements eher zurück. Zu groß ist die Gefahr, auf falschem Fuß erwischt zu werden. Das treibt derzeit defensive Werte wie Telekomwerte an, denn unsicheren Zeiten stellen sie einen vergleichsweise "sicheren Hafen" dar. Defensive Aktien leiden etwa deutlich weniger unter einer schwachen Konjunktur und legen in der Regel zu, wenn der US-Dollar schwächelt oder die Ölpreise steigen./ck/ag/mis
Quelle: dpa-AFX