NEW YORK (dpa-AFX) - Hohe Kursverluste haben am Freitag an der Wall Street die Aktien der beiden Tech-Urgesteine IBM
Die Aktien von IBM sackten um fast elf Prozent ab auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten. Der Computer-Dino hat zum Jahresende überraschend deutliche Geschäftseinbußen hinnehmen müssen. So brach der Nettogewinn aufgrund hoher Ausgaben für den Konzernumbau um zwei Drittel ein. Das lukrative Cloud-Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Internet wuchs zuletzt deutlich langsamer als noch im Vorquartal.
Der Konzernumbau bei IBM werde auch im neuen Jahr fortdauern, schrieb Analyst David Vogt von der UBS. Das Unternehmen habe zwar Probleme hinter sich gelassen, gleichzeitig aber neue vor sich. So seien die Ergebnisse im Cloud-Geschäft deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Das limitiere das Potenzial für den Aktienkurs. Vogt rechnet mit Blick voraus mit einer weiter schleppenden Nachfrage nach Cloud-Angeboten.
Beim Chip-Riesen Intel waren Experten dagegen voll des Lobes mit Blick auf den Quartalsbericht. "Das vierte Quartal 2020 war sehr stark", urteilte etwa Stacy Rasgon vom Investmenthaus Bernstein. Der Umsatz habe mit 20 Milliarden US-Dollar die Markterwartung von 17,5 Milliarden Dollar klar hinter sich gelassen. Profitiert habe der Konzern von einer hohen Nachfrage nach Notebooks. Auch die Prognosen für das laufende erste Quartal 2021 seien aus diesem Grund optimistisch.
Trotz solch warmer Worte wurden die Aktien von Intel am heutigen Freitag zum Opfer ihrer jüngsten Stärke: Vom Tief vor nur einem Monat bis zum Tageshoch am Donnerstagabend war der Kurs in einer breiten Sektorrally für Chipwerte um mehr als 40 Prozent nach oben geschnellt. Nach dieser Rally machten Anleger nun Kasse, der Kurs sackte am Freitag um 8,5 Prozent ab./bek/tih/men
Quelle: dpa-AFX