NEW YORK (dpa-AFX) - Nach ein paar Tagen der Erholung sind die Kurse in der Technologiebranche am Mittwoch wieder kräftig gesunken. Neben der insgesamt deutlich eingetrübten Stimmung an den Aktienbörsen wurden Nachrichten über Apple dafür verantwortlich gemacht. Kreisen zufolge will der iPhone-Hersteller die Produktion seiner neuen Smartphone-Reihe nun doch nicht erhöhen, wegen einer mangelnden Nachfrage. Dies wirkte sich der Folge bis in tief in die Lieferketten der Technologiebranche aus.
Der im kalifornischen Cupertino ansässige Technikgigant habe seinen Zulieferern mitgeteilt, die Produktionsgeschwindigkeit im zweiten Halbjahr nicht mehr um bis zu sechs Millionen Einheiten zu steigern, hieß es in einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Damit würde Apple zu einer ursprünglichen Prognose aus diesem Sommer zurückkehren. Während die Apple-Aktien in den USA außerbörslich 3,3 Prozent tiefer gehandelt wurden, kamen in Europa die Aktien von Chipkonzernen und deren Zulieferfirmen unter Druck.
Infineon etwa gehörten im Dax mit minus 3,4 Prozent zu den größten Verlierern, während die Papiere des Konkurrenten STMicroelectronics in Paris um 5,5 Prozent fielen. Titel des Chipbranchen-Ausrüsters Aixtron , der im MDax notiert ist, verloren im Schlepptau 3,2 Prozent an Wert. Auf europäischer Bühne ging der Branchenausrüster ASML ebenfalls mit 2,3 Prozent auf Talfahrt.
Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Technology gehörte mit minus 1,7 Prozent auch zu den schwächsten der Einzelsektoren. Seine Erholung der vergangenen beiden Handelstage ist damit wieder Geschichte. Er stand wieder nahe an seinem jüngst erreichten Tief seit November 2020. An der zuletzt ebenfalls stabilisierten technologielastigen US-Börse Nasdaq wird nun auch wieder mit einem schwachen Handelsauftakt gerechnet: Indikationen lassen für den Nasdaq 100 Index ein Minus von gut einem Prozent erwarten.
Unabhängig von den Apple-Spekulationen malt Analyst Blayne Curtis von der Barclays Bank für den US-Chipsektor kein gutes Bild. Er kürzte seine Branchenprognosen angesichts einer schärferen Korrektur, die es in mehreren Nischen des Marktes gebe. Damit werde auch die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Investitionsausgaben schnell korrigiert werden - und dies sei negativ für die mit der Chipbranche verbundenen Ausrüster./tih/mf/men
Quelle: dpa-AFX