Die Ölpreise zeigen sich nach der Achterbahnfahrt der vergangenen Tage heute relativ stabil. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 104,55 US-Dollar. Das waren sieben Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 26 Cent auf 102,50 Dollar.
Der Handel verlief aufgrund mangelnder Impulse in ruhigen Bahnen. Die Ölpreise waren insbesondere am Dienstag und Mittwoch angesichts wachsender Rezessionssorgen stark unter Druck geraten. Am Donnerstag hatten sie sich etwas erholt. Die Ölpreise werden aber wohl mit einem deutlichen Wochenverlust aus dem Handel gehen.
"Dabei droht ein geringeres Angebot, da ein russisches Gericht verfügt hat, dass die Öllieferungen aus Kasachstan von täglich rund 1,2 Millionen Barrel über ein Exportterminal am Schwarzen Meer für 30 Tage unterbrochen werden", schreibt Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in einem Kommentar. "Aber offensichtlich konnte dies die Ängste vor einer geringeren Nachfrage nicht ausgleichen."
Wichtig für den weiteren Verlauf dürften die in der kommenden Woche anstehenden Prognosen des Ölkartells Opec und der Internationalen Energie-Agentur (IEA) sein. Fritsch erwartet eine Stabilisierung bei den Ölpreisen. Eine nennenswerte Preiserholung sei jedoch unwahrscheinlich.
Obwohl die Ölpreise in den vergangenen Wochen eher schwach tendiert haben, sind sie im längeren Vergleich immer noch hoch. Ausschlaggebend ist vor allem der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die damit verbundene Knappheit an russischem Erdöl. Im Vergleich zum Jahresbeginn liegen die Erdölpreise rund 35 Prozent höher.
Mit Material von dpa-AFX