Bereits sechs Mal hat Elon Musk die Preise für seine Elektroflitzer seit Jahresbeginn gesenkt. Nachdem sich schon Bernstein Research skeptisch wegen dieser Strategie gezeigt hat, meldet sich nun auch Jefferies zu Wort. Unterdessen hat die Aktie einen herben Rücksetzer hingelegt, welcher sich nun sogar noch ausweiten könnte.
Jefferies senkte am Mittwoch sein Rating für Tesla von "Buy" auf "Hold", da man sich Sorgen über die Auswirkungen der aggressiven Preisgestaltung von Tesla auf die Margen macht, die das Ziel hat, Marktanteile zu gewinnen. Analyst Philippe Houchois warnte, dass die Strategie, dem Wachstum der Verkaufszahlen Vorrang vor höheren Verkaufsmargen zu geben, zwar logisch sei, aber auch die Erwartungen der Anleger beeinflussen werde.
Houchois erwartet eine Phase, in der die Erträge von Tesla hinter den Erwartungen der Anleger zurückbleiben werden. Insbesondere ist er der Meinung, dass das Unternehmen in einigen Bereichen aufholen müsse. "Mit mehreren technischen Vorsprüngen, von der Software über die Batterien bis hin zur Fertigungsproduktivität, ist Tesla in der Technik eindeutig überdurchschnittlich gut, beim Aufbau von Kompetenzen in Marketing und Produktplanung besteht aber Aufholbedarf", so Houchois.
Aktie gibt nach
An den Märkten kommen die Preisnachlässe sowie die ersten Analysten-Kommentare nicht gut an. Nachdem die Aktie bereits Ende letzter Woche die Unterstützung am März-Tief bei 163,91 Dollar unterschritten hat, gab sie am Mittwoch über vier Prozent ab. Dabei rutschte der Titel sowohl in eine Volumen-Lücke als auch in das Gap vom Januar zwischen 146,41 und 154,76 Dollar. Überdurchschnittlich hohes Handelsvolumen während des Kursrutschers verstärkt die Abwärtstendenz, sodass auf kurze Sicht mit einem Gap-Close gerechnet werden muss. Sollte sich der Kurs nicht im Bereich der unteren Gap-Kante stabilisieren können, liegt das nächste Abwärtsziel am Volume-Peak bei 122 Dollar.
Teslas Kosten- und Technologievorsprung erlauben es dem Unternehmen durch Preissenkungen weitere Marktanteile zu gewinnen und die Verkaufszahlen zu steigern. Kurzfristig bleibt aber das Risiko sinkender Margen und eines rückläufigen Gewinns je Aktie. Erste Analysten zeigten sich bereits skeptisch, Weitere könnten schon in Kürze folgen. Weitere Rücksetzer der Aktie sind möglich. Anleger beachten den Stopp bei 130 Euro.
Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.