Die Anleger dürften in den kommenden Tagen weiterhin die geldpolitischen Signale wichtiger Notenbanken verarbeiten. Die Fed, die Bank of England und die Schweizerische Nationalbank SNB hatten ihre Zinsen zwar nicht weiter angehoben, die schwedische und die norwegische Notenbank hingegen schon. Die Lage ist unübersichtlich und für die PayPal-Aktie kein gutes Umfeld. Anleger müssen jetzt vorsichtig sein.
An der Großwetterlage hat sich nichts Wesentliches geändert. Die Leitzinsen sind stark erhöht worden, um die deutlich gestiegene Inflation zu bekämpfen. Jetzt rücken Wachstumssorgen immer mehr in den Vordergrund, nachdem sich die Teuerung abgeschwächt hat. Allerdings sorgen die zuletzt gestiegenen Ölpreise für neue Inflationsgefahren.
"Die Aussichten für die Wirtschaft sind alles andere als rosig, womit auch die Fantasie für steigende Unternehmensgewinne zunehmend schwindet", ordnete Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets das aktuelle Geschehen ein. Steigende Energiekosten belasteten das produzierende Gewerbe, steigende Zinsen vor allem den Immobilien-, dadurch aber auch irgendwann zwangsläufig den Finanzsektor.
Marktbeobachter Andreas Lipkow ergänzte: "Derzeit zeichnet sich weder Dynamik aus der chinesischen Konjunktur noch aus der in den USA ab." Die europäische Wirtschaft sei hochgradig exportabhängig und daher dürfte die neue Handelswoche kaum positive Wirtschaftsnachrichten parat halten.
PayPal in kritischer Lage
Vor rund zwei Wochen knackten die Bullen noch den Widerstand bei der 64-Dollar-Marke und nach klassischer Charttechnik lieferten sie damit ein Kaufsignal und leiteten einen neuen kurzfristigen Aufwärtstrend ein. Der GD50 bei der 65-Dollar-Marke versperrt allerdings weiterhin den Weg nach oben und die Bären drückten den Kurs wieder in die Tiefe.
Nun wird es brenzlig für die Bullen, denn die Aktie notiert nahe am Jahrestief bei 57,58 Dollar. Sollte der Titel in den kommenden Tagen nachhaltig unter hohem Momentum unter dieses Level fallen, wird ein starkes Verkaufssignal ausgelöst und die Abwärtsdynamik kann sich sogar noch beschleunigen.
Der Chart der PayPal-Aktie ist stark angeschlagen, weitere Verluste drohen, sollte der Titel unter das Jahrestief fallen. Anleger beachten den Stopp bei 50,00 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der PayPal befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
Mit Material von dpa-AFX