Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag nach einem verhaltenen Handelsstart an seine Verluste aus der Vorwoche angeknüpft. Der Leitindex Dax war am Vormittag auf den tiefsten Stand seit März abgesackt und büßte bis zum Mittag 0,63 Prozent ein. Besonders unter Druck stehen Tech-Titel wie die Nel-Aktie. Der Kurs ist heute erneut tiefrot.
"Die jüngsten Aussagen der US-Notenbank, dass es in diesem Jahr noch zu einer weiteren Zinserhöhung kommen kann und dass die Zinsen vorerst auf einem hohen Niveau verharren könnten, ziehen die Aktienmärkte weiter gen Süden", schrieb Marktanalyst Christian Henke vom Handelshaus IG. Hohe Zinsen lassen Aktien im Vergleich zu Anleihen in einem schlechteren Licht erscheinen.
Zusätzlich auf das Sentiment am Markt hat die neuste Auswertung vom Ifo-Institut geschlagen. Die Stimmung in der Wirtschaft hat sich indes im September erneut eingetrübt, wenn auch nur leicht, wie das Ifo-Institut mitteilte. Bankvolkswirte kommentierten die Entwicklung eher pessimistisch. "Die aktuelle Misere der deutschen Wirtschaft hält an", sagte Jörg Zeuner, Chefökonom der Fondsgesellschaft Union Investment. Die Unternehmen schätzten ihre Geschäftslage über viele Sektoren hinweg als schwierig ein. "Unserer Ansicht nach wird die Wirtschaftsleistung in Deutschland bis zum Jahresende weiter schrumpfen." Im Winterhalbjahr war die Wirtschaftsleistung bereits rückläufig, im Frühjahr hatte sie stagniert.
Nel: Technische Lage
Mit einem Minus von aktuell 8,2 Prozent ist es ein harter Montag für Investoren bei der Nel-Aktie. Der Kurs notiert nun so tief wie zuletzt im Corona-Crash im März 2020. Etwas Hoffnung macht, dass die Bullen zur aktuellen Stunde eine erste Stabilisierung versuchen. Auch der RSI-Indikator ist mit einem Wert von 22 so tief wie seit Jahren nicht mehr. Selbst am Tiefpunkt des Corona-Crashs notierte der Indikator nicht so tief.
Die Nel-Aktie wurde von den Bären übel zugerichtet. Zwar signalisiert der RSI eine Übertreibung nach unten, aber auf einen schnellen Rebound sollten Anleger aktuell nicht hoffen. Hier gibt es aktuell nichts zu holen und Interessierte sollten erst auf eine nachhaltige Bodenbildung warten.
Mit Material von dpa-AFX