Zum Start in das neue Kalenderjahr 2025 bahnt sich in Deutschland ein milliardenschwerer Börsengang an: Der Arzneimittelhersteller Stada will zurück an den Kapitalmarkt kehren. Um Ostern herum plant Stada ein Listing an der Frankfurter Börse. Änderungen soll es auf der Führungsebene sowie in der Unternehmensstruktur geben.
Bei einem Börsengang soll der frühere Bayer-Manager Andreas Fibig unabhängiger Verwaltungsratsvorsitzender von Stada werden - vergleichbar mit einem Aufsichtsratschef. Der 62-Jährige ist derzeit Vorstandsmitglied beim dänischen Pharmakonzern Novo Nordisk. Globaler Vorstandschef von Stada soll der amtierende Peter Goldschmidt bleiben.
Auch die Unternehmensstruktur bei Stada soll sich ändern: Das Führungsgremium wird laut Stada-Mitteilung bei einer "künftigen börsennotierten Konzernholdinggesellschaft" eingerichtet, die nach niederländischem Recht gegründet wird, ihren Sitz aber in Deutschland hat.
Der Hauptsitz bleibt indes im hessischen Bad Vilbel. Für eine Rückkehr auf das Börsenparkett sei April ein realistisches Ziel, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Unternehmenskreisen.
Die Stada-Eigentümer hatten schon länger Gespräche über einen Verkauf mit anderen Finanzinvestoren geführt, der Prozess zog sich aber hin. Damals stand eine Firmenbewertung von 10 Milliarden Euro im Raum. Offenbar fand sich aber kein Käufer, der genug bot. Die Option eines Börsengangs hatten sich Bain Capital und Cinven stets offen gehalten. Zuvor hatte bereits das Handelsblatt über die Börsenpläne von Stada berichtet.
2023 steigerte Stada den Umsatz um 14 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs um 19 Prozent auf 802 Millionen Euro. Damit hat Stada in Deutschland den DAX-Konzern an der Spitze von rezeptfreien Medikamenten abgelöst gehabt (DER AKTIONÄR berichtete).
Immer wieder gab es Gerüchte um eine Rückkehr von Stada an die Börse. In einem freundlichen Marktumfeld sollte das Unternehmen diese Option ziehen, ein IPO um Ostern erscheint realistisch. DER AKTIONÄR wird Sie über die weiteren Entwicklungen beim Arzneimittelhersteller auf dem Laufenden halten.
Enthält Material von dpa-AFX
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