Wie viele andere Aktien auch ist Siemens Healthineers im turbulenten Marktumfeld zuletzt unter die Räder gekommen. Doch trotz der anhaltenden Probleme mit den Lieferketten hat der Medizintechnikkonzern nun starke Zahlen zum zweiten Quartal 2021/22 präsentiert und die Prognose erneut angehoben. Die Aktie legt im frühen Handel leicht zu.
Dank weiter über den Erwartungen liegenden Verkäufen von Antigen-Schnelltests zum Nachweis von Covid-19 dürften die vergleichbaren Umsätze um 5,5 bis 7,5 Prozent steigen. Zuvor war der Konzern von drei bis fünf Prozent ausgegangen. Ausgeklammert sind dabei Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie erwartet Healthineers für 2021/22 (per Ende September) jetzt bei 2,25 Euro bis 2,35 Euro, nach zuletzt 2,18 Euro bis 2,30 Euro.
Das zweite Geschäftsquartal fiel deutlich stärker aus als von Analysten erwartet. Neben dem sprudelnden Geschäft mit den Schnelltests profitierte Healthineers von der Übernahme des US-Krebsspezialisten Varian. Die Erlöse stiegen um rund 38 Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Euro, auf vergleichbarer Basis lag das Plus bei 15,8 Prozent. Die Umsätze seien im zweiten Quartal nur geringfügig durch Covid-19-Restriktionen in China sowie Störungen in den Lieferketten beeinträchtigt gewesen, hieß es. Das bereinigte operative Ergebnis nahm um 47 Prozent auf 980 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verdiente Healthineers auch dank einer niedrigeren Steuerquote mit 583 Millionen Euro 30 Prozent mehr.
Die Zahlen sind deutlich besser als befürchtet. Die Lieferkettenprobleme haben sich weniger stark ausgewirkt als etwa die Vorgaben des Wettbewerbers Philips befürchten ließen. Langfristig bleibt die Aktie attraktiv, doch der Stopp bei 48 Euro ist noch immer nah und sollte angesichts des angeschlagenen Chartbilds beachtet werden.
Mit Material von dpa-AFX