Die Versandapotheke Shop Apotheke Europe hat ihre Ziele für das abgelaufene Geschäftsjahr klar erreicht. Am Dienstagmorgen legte das Unternehmen vorbörslich vorläufige Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 vor. Kurz nach Handelsbeginn legt die Aktie rund einen Prozentpunkt zu und notiert um die 44 Euro.
Auf Basis vorläufiger und ungeprüfter Berechnungen erreichte der Online-Arzneimittelversand einen Umsatz in Höhe von rund 701 Millionen Euro (2018: EUR 539,7 Millionen Euro). Insgesamt ergibt sich für das Geschäftsjahr 2019 nach vorläufigen Berechnungen eine bereinigte EBITDA-Marge innerhalb des prognostizierten Korridors von minus 2,0 Prozent bis minus 2,3 Prozent.
Im vierten Quartal 2019 steigerte die Online-Apotheke ihren Konzernumsatz um 27 Prozent von 151 Millionen Euro auf rund 192 Millionen Euro. Somit ergibt sich ein dynamisches Wachstum von etwa 30 Prozent. Für 2020 rechnet das Unternehmen mit einem Break-even auf bereinigter EBITDA-Basis.
Grundlage der dynamischen Umsatzentwicklung war die erfolgreiche Erhöhung der Anzahl aktiver Kunden – mindestens eine Bestellung im Jahr – in Europa von 3,5 Millionen Ende 2018 auf rund 4,7 Millionen Ende 2019. Entsprechend ist der Umsatzanstieg nahezu vollständig (28 Prozent) auf organisches Wachstum zurückzuführen.
Auch das Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten verzeichnete einen Zuwachs um rund 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Nach der flächendeckenden Einführung elektronischer Rezepte, mit der wir im Jahr 2021 rechnen, erwarten wir bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten nochmals einen erheblichen Wachstumsschub“, so CEO Stefan Feltens. Ende vergangenen Jahres führte DER AKTIONÄR ein Interview mit Stefan Feltens.
Die detaillierten Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2019 werden mit Vorlage des Konzernabschlusses am 17. März 2020 erwartet.
In diesem Jahr plant Shop Apotheke Europe die Einführung eines „Marktplatzmodells“. Auf diesem sollen auch nicht selbst vertriebene Produkte angeboten werden können. Dadurch soll der circa 180 Milliarden Euro schwere Pharmamarkt stärker für den E-Commerce geöffnet werden. Gelingt es der Versandapotheke, in den kommenden Jahren nachhaltig in schwarze Zahlen vorzudringen, sollten die Aktien in höhere Kursregionen vorstoßen. Anleger sollten den SDAX-Titel zum Start in das neue Jahrzehnt auf der Rechnung haben. Investierte Anleger bleiben dabei. AKTIONÄR-Leser sind bisher rund 40 Prozent im Plus.