Von Hannah Kuchler
Financial Times
Übersetzung: Thomas Steer
US-Pharmakonzern verkauft Anteile an Haleon, zu dem die Marken Panadol und Sensodyne gehören
Pfizer wird seinen Anteil an Haleon verkaufen, seinem Joint Venture mit GlaxoSmithKline (GSK) im Bereich der Verbrauchergesundheit. Zuvor soll Haleon am 18. Juli in London an die Börse gehen.
Der US-Arzneimittelhersteller hat sich dabei verpflichtet, seine Anteile „ordnungsgemäß“ zu verkaufen. Zudem hat er mit GSK eine Vereinbarung über eine „geregelte Vermarktung“ getroffen, um sicherzustellen, dass die beiden Verkäufer die Aktien des neuen unabhängigen Unternehmens nicht destabilisieren.
GSK teilte am Mittwoch mit, dass es den Emissionsprospekt für Haleon bei der Financial Conduct Authority, der britischen Finanzmarktaufsichtsbehörde, zur Genehmigung eingereicht habe. Die Aktien werden voraussichtlich am 18. Juli in das Premium-Listing-Segment der Londoner Börse aufgenommen.
Das Spin-off des Unternehmens für Verbrauchergesundheit, das unter anderem Marken wie Sensodyne und Panadol vertreibt, wird der größte Börsengang in London seit zehn Jahren sein.
GSK lehnte Ende letzten Jahres ein Angebot von Unilever für den Geschäftsbereich in Höhe von 50 Milliarden Pfund ab. Als Begründung wurde die Unterbewertung des Unternehmens genannt. Haleon rechnet mittelfristig mit einer Umsatzsteigerung von vier bis sechs Prozent. Derzeit beläuft sich der Umsatz auf fast zehn Milliarden Pfund pro Jahr.
Der britische Arzneimittelhersteller besitzt einen Anteil von 68 Prozent an dem Unternehmen; Pfizer hält 32 Prozent. Vor der Aufspaltung erwartet GSK eine Dividende von mehr als sieben Milliarden Pfund.
Nach dem Spin-off werden die GSK-Investoren mindestens 54,5 Prozent des Unternehmens besitzen und für jede GSK-Aktie eine Aktie von Haleon erhalten. Weitere 7,5 Prozent werden auf Finanzierungsmechanismen entfallen, mit denen die Lücke in der GSK-Altersversorgung geschlossen werden soll. GSK selbst wird bis zu sechs Prozent der Anteile besitzen, die es im Laufe der Zeit auch wieder verkaufen wird, um in seine Arzneimittel- und Impfstoffpipeline zu investieren.
Das Unternehmen kündigte auch eine Zusammenlegung der Aktien des verbleibenden Pharmageschäfts an, um einen Vergleich vor und nach dem Spin-off zu ermöglichen.
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