Bereits in der vorangegangenen Handelswoche haben sich frische Übernahmegerüchte rund um den Präzisionsonkologie-Spezialisten Mirati Therapeutics gehalten. Konkret wurde Sanofi entsprechendes Interesse am Biotech-Unternehmen nachgesagt. Doch nun schlägt ein anderer Pharma-Konzern bei Mirati zu: Bristol-Myers Squibb.
Die Amerikaner legen je Mirati-Aktie 58 Dollar auf den Tisch, was das Übernahmeobjekt mit 4,8 Milliarden Dollar bewertet. Der Kaufpreis könnte allerdings noch bis zu einer Milliarde Dollar höher ausfallen, wenn die Bedingungen für die sogenannten "Contingent Value Rights" erfüllt werden. Hierbei handelt es sich um ein erfolgsabhängiges Recht auf eine zuvor definierte Nachzahlung.
Das Gros der Mirati-Pipeline deckt derzeit die Substanz Adagrasib (Krazati) ab. Diese adressiert KRAS-G12C-Mutationen, die in verschiedenen Tumoren vorkommen. Darüber hinaus will Mirati – und nach dem erfolgreichen Abschluss einer Transaktion auch der Aufkäufer Bristol-Myers Squibb – weitere präzisionsonkologische Ansätze zur Marktreife führen.
Mit der geplanten Mirati-Übernahme stärkt der Pharma-Riese Bristol-Myers Squibb, der unter anderem für seinen Blutverdünner Eliquis bekannt ist, sein Portfolio an Krebsmedikamenten. Erst im Juni 2022 rissen sich die Amerikaner mit Turning Point Therapeutics einen anderen Spezialisten auf dem Gebiet der Präzisionsonkologie unter den Nagel. Diese Transaktion ließ sich das Unternehmen satte 4,1 Milliarden Dollar kosten.
"Eine Übernahme von Mirati Therapeutics würde den AKTIONÄR nicht verwundern", so DER AKTIONÄR bereits im Herbst vergangenen Jahres. Nun schlägt Bristol-Myers Squibb zu. Ein mögliches Gegenangebot erscheint unwahrscheinlich. Wer im Bereich der Präzisionsonkologie investieren will, sollte sich bei Blueprint Medicines positionieren. Nur für spekulativ ausgerichtete Anleger, ein Stopp bei 35,50 Euro ist Pflicht.