Grünes Licht für Novo Holdings vonseiten der Europäischen Kommission: Der Besitzer einer Mehrheitsbeteiligung an Novo Nordisk darf laut den europäischen Wettbewerbshütern den Auftragsfertiger Catalent schlucken. Bereits im Februar hatte die Holding die Akquisitionspläne veröffentlicht. Die Dänen bleiben zuversichtlich, den Deal noch im laufenden Jahr endgültig unter Dach und Fach zu bringen.
Der Abschluss der Akquisition hänge noch von der Erfüllung weiterer üblicher Abschlussbedingungen ab, einschließlich der behördlichen Genehmigungen in anderen Rechtsordnungen, so Novo Nordisk in einer Mitteilung vom Freitag. Novo Holdings legt für Catalent satte 16,5 Miliarden Dollar inklusive Schulden auf den Tisch. Nach dem Abschluss der Transaktion werden drei der wichtigsten Produktionsstätten wiederum für elf Milliarden Dollar an Novo Nordisk übergehen.
Der finale Abschluss des komplexeren Deals ist für Novo Nordisk von enormer strategischer Bedeutung. Denn mit den Catalent-Anlagen sichern sich die Dänen signifikante Produktionskapazitäten, die vor allem für die Diabetes- und Adipositas-Medikamente des Unternehmens genutzt werden sollen. Novo Nordisk kämpfte immer wieder mit Lieferproblemen, weil die Nachfrage nach Wegovy und Co durch die Decke ging. Durch die Übernahme erhält Novo Nordisk dann einen umfangreichen direkten Zugriff auf die Lieferkette.
Die geplante Catalent-Transaktion ist auch auf Kritik gestoßen. Unter anderem sprach sich Roche-CEO Thomas Schinecker gegen die Freigabe der Üernahme aus.
Die Novo-Gruppe hat durch die EU-Freigabe einen enorm wichtigen Schritt nach vorn gemacht und die Catalent-Übernahme ist damit deutlich wahrscheinlicher geworden. Ohnehin wird es in Kürze richtungsweisende Phase-3-Studiendaten von Novo Nordisk zum großen Adipositas-Hoffnungsträger CagriSema geben, die für mächtig Bewegung sorgen dürften. DER AKTIONÄR bleibt für die Aktie des dänischen Biopharma-Riesen optimistisch gestimmt. Auch charttechnisch hat sich das Bild wieder merklich aufgehellt.