Die EU-Arzneimittelbehörde EMA berät am heutigen Montag über eine Zulassung des Corona-Impfstoffes des US-Biotechunternehmens Novavax. Die zuständige Experten-Kommission wird nach Angaben der EMA dann in einer außerordentlichen Sitzung den Zulassungsantrag behandeln. Bisher sind in der EU vier Impfstoffe zugelassen worden.
Das Unternehmen hatte die Marktzulassung in der EU im November beantragt – die EMA mit Sitz in Amsterdam hatte bereits mehrfach angekündigt, dass eine Entscheidung noch in diesem Jahr erfolgen solle, berichtet dpa-AFX. Die Experten hatten im laufenden Prüfverfahren Studien zur Wirkung und Risiken bewertet. Sollten sie die Zulassung empfehlen, dann muss die EU-Kommission noch zustimmen. Das gilt aber als Formsache.
Novavax könnte möglicherweise auch einige nichtgeimpfte Menschen, die Zweifel an den Technologien der übrigen Wirkstoffe haben, doch zur Impfung bewegen. Denn das Präparat ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Impfstoffen weder ein mRNA-Impfstoff – wie die Präparate von BioNTech und Moderna – noch ein Vektor-Impfstoff wie die von Astrazeneca und Johnson & Johnson. Das Vakzin enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet damit, dass der neuartige Corona-Impfstoff von Novavax noch am Montag von der EU-Arzneimittelbehörde EMA zugelassen wird. Das sagte der SPD-Politiker am Sonntagabend in der Bild-Sendung „Die richtigen Fragen". Zugleich warnte Lauterbach aber vor der Annahme, dass der neue Impfstoff „ein Game Changer wird". Studien zufolge seien die bereits millionenfach verabreichten Impfstoffe von Moderna und BioNTech „eine ganze Spur sicherer".
Die Aktie von Novavax war bereits am Freitag im Vorfeld der Entscheidung kräftig angezogen. Das Papier ging mit einem Plus von 11,5 Prozent auf 217,32 Dollar aus dem US-Handel. DER AKTIONÄR hat die Aktie von Novavax vor Kurzem spekulativen Anlegern erneut zum Kauf empfohlen. Dabeibleiben.
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