Hohe Forschungs- und Entwicklungskosten haben den US-Impfstoffhersteller Moderna zum Jahresende in den roten Zahlen gehalten, doch die starke Nachfrage nach dem Corona-Vakzin lässt den Umsatz regelrecht explodieren. In den drei Monaten bis Ende Dezember verlor das US-Unternehmen nach eigenen Angaben vom Donnerstag unterm Strich 272,5 Millionen Dollar (222,8 Millionen Euro), damit wurde das Minus im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt.
Die Erlöse vervielfachten sich von 14,1 Millionen auf 570,7 Millionen Dollar. In diesem Jahr dürfte das Wachstum erst richtig abheben. "Dies ist nur der Anfang", verkündete Modernas Vorstandschef Stéphane Bancel bei der Bilanzvorlage in Cambridge, Massachusetts.
Moderna rechnet auf Basis seiner bereits getroffenen Verkaufsvereinbarungen für 2021 mit Einnahmen in Höhe von 18,4 Milliarden Dollar durch seinen Corona-Impfstoff. Damit liegt der Biotech-Konzern über dem US-Pharmariesen Pfizer, der bei seinem gemeinsam mit der deutschen BioNTech entwickelten Vakzin von einem jährlichen Umsatz von rund 15 Milliarden Dollar ausgeht.
Moderna wurde 2010 gegründet und war Ende 2018 an die Börse gegangen. Der Impfstoff-Boom hat die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten um über 450 Prozent steigen lassen, doch bislang gab es nur Verluste in den Büchern. 2020 fiel insgesamt ein Minus von 747,1 Millionen Dollar an. Experten sind sich jedoch einig, dass die Impfstoffe wohl langfristig für gut gefüllte Kassen sorgen dürften.
An der Börse kam der Ausblick sehr gut an. Zeitweise konnte das Papier von Moderna sogar wieder über 160 Dollar steigen. Zuletzt musste die Aktie aber etwas Federn lassen. Die Moderna-Aktie liegt aber noch immer gut drei Prozent im Plus bei 149,97 Dollar. DER AKTIONÄR erwartet sich langfristig noch sehr viel von der Aktie. Allerdings müssen Anleger Geduld mitbringen.
(Mit Material von dpa-AFX)