Das US-Unternehmen Moderna will die Produktionskapazitäten für seinen Corona-Impfstoff ausbauen. Im kommenden Jahr solle so die Produktion von 1,4 Milliarden Impfdosen à 100 Mikrogramm möglich sein, teilte das Unternehmen mit Sitz in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts am Mittwoch mit. In diesem Jahr könne die geplante Produktion von 600 Millionen Dosen um 100 Millionen Dosen aufgestockt und möglicherweise noch weiter ausgebaut werden.
Zudem teilte das Unternehmen mit, dass es einen speziell auf die südafrikanische Coronavirus-Variante angepassten Impfstoff-Kandidat für klinische Studien an die US-Gesundheitsbehörde NIH geliefert habe. Ersten Erkenntnissen zufolge, wirke der bisher unter anderem in den USA und der EU zugelassene Impfstoff aber auch gegen die Varianten.
Moderna setzt wie BioNTech auf die mRNA-Technologie. Das Prinzip dahinter: Den Patienten wird eine Art Botenstoff mit dem Bauplan der Virusoberfläche gespritzt, der die Zellen zur Bildung von Antigenen anregt. Diese wiederum provozieren die Produktion von Antikörpern gegen das Coronavirus. Ein großer Vorteil: mRNA-Impfstoffe sind schnell und in großer Menge kostengünstig herzustellen.
Zuletzt äußerte sich auch das Paul-Ehrlich-Instituts zuversichtlich, was Mutationen angeht. Die aktuellen Corona-Impfstoffe könnten relativ rasch an mögliche neue Virusvarianten angepasst werden. Die Impfstoffe könnten dann entweder eine neue oder eine zusätzliche Komponente enthalten, sagte Klaus Cichutek, Präsident des für Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts in einem Pressebriefing des Science Media Center. Es gebe Vorschläge der EU-Kommission für gesetzliche Regelungen. "Wenn die durchkommen, werden sie so ein, dass man hier keine Neuzulassung braucht."
Die Aktie von Moderna hatte Anfang Februar bei 189,26 Dollar ein neues Allzeithoch markiert, dann ging dem Papier allerdings vorerst die Luft aus. Eine wichtige Unterstützung wartet im Bereich von 100 Dollar. Knapp darunter verläuft auch die 200-Tage-Linie. Möglicherweise könnte sich bei der Aktie attaktive Abstaubermöglichkeiten ergeben. Langfristig bleibt das Papier hochinteressant.
(Mit Material von dpa-AFX)