Die Aktie des mRNA-Spezialisten Moderna ist am Donnerstag vor allem in Richtung Handelsende an der Nasdaq spürbar unter die Räder gekommen. Zum Schluss stand ein Minus von 5,7 Prozent auf der Kurstafel. Als Belastungsfaktor entpuppt sich ein negativer Analystenkommentar im Hinblick auf den RSV-Impfstoff des Unternehmens.
So haben die Analysten von TD Cowen ihr "Market-Perform"-Rating für die Aktie von Moderna bestätigt, der faire Wert wird weiterhin auf lediglich 75 Dollar beziffert. Die Experten begründen die kritische Einschätzung mit Bedenken hinsichtlich des potenziell schnelleren Rückgangs der Impfstoffwirksamkeit seines mRNA-1345 RSV-Impfstoffs im Vergleich zu Wettbewerbern. Demnach weise das Vakzin von Moderna nach 8,6 Monaten einen Rückgang der Wirksamkeit um ein Viertel auf, beim Konkurrenzprodukt Arexvy von GSK seien es hingegen nur sieben Prozent.
Noch ist das Moderna-Vakzin gegen das sogenannte Respiratorisches Synzytial-Virus, kurz RSV, nicht zugelassen. "Mit unserer mRNA-Technologie verfolgen wir einen völlig anderen Ansatz", so Moderna-Europachef Dan Staner Ende 2023 gegenüber dem AKTIONÄR im Hinblick auf die Konkurrenzsituation bei den RSV-Impfstoffen. "Die bisherigen Daten sehen sehr vielversprechend aus. Ich glaube, dass wir eine sehr gute Chance haben, und möchte den Impfstoff im nächsten Jahr (Anm. d. Red.: 2023) auf den Markt bringen", so Staner weiter. Hier gelangen Sie zum gesamten Interview.
Dass der RSV-Markt mit zwei bereits zugelassenen Impfstoffen von Pfizer und GSK umkämpft und nicht einfach für Moderna zu adressieren ist, ist kein Geheimnis. Das Unternehmen verfügt allerdings über eine enorm breite Entwicklungspipeline und eine starke Cash-Position. DER AKTIONÄR erachtet das Chance-Risiko-Verhältnis auf dem derzeitigen Kursniveau als gut. Anleger mit Weitblick können weiter zugreifen, sollten die Position allerdings mit einem Stopp bei 73 Euro nach unten absichern.