Die Aktie von Medigene ist am Mittwoch nach Veröffentlichung des Geschäftsberichts erneut deutlich unter Druck geraten. Bei 1,68 Euro wurde ein neues Mehrjahrestief markiert. Die Forschungsaufwendungen sind wohl höher als von den Marktteilnehmern erwartet. Am heutigen Donnerstag kann sich das Papier aber wieder etwas erholen. Gegen Mittag notiert die Aktie bei 1,89 Euro.
Im vergangenen Geschäftsjahr hat Medigene seinen Umsatz von 10,5 Millionen auf 31,3 Millionen Euro steigern können. Der Anstieg der Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem auf die umfassende TCR-T- und Technologiepartnerschaft mit BioNTech sowie auf eine Meilensteinzahlung von 2seventy bio zurückzuführen.
Ein deutlicher Anstieg ist bei den Forschungs- und Entwicklungsausgaben zu beobachten: Diese stiegen im Vergleich zum Vorjahr von 12,8 Millionen auf 28,5 Millionen Euro. Der deutliche Anstieg ist im Wesentlichen auf die vollständige Wertberichtigung des an Dr. Falk Pharma GmbH auslizenzierten Medikamentenkandidaten RhuDex in Höhe von 20,4 Millionen Euro zurückzuführen, heißt es von Seiten des Unternehmens.
Die liquiden Mittel beliefen sich Ende 2022 auf 22,2 Millionen Euro, verglichen mit 22,4 Millionen Euro zum Jahresende 2021. Nach der aktuellen Planung ist Medigene bis ins vierte Quartal 2024 finanziert.
“2022 war ein Jahr des Umbruchs für Medigene. Wir haben ein strategisches Update bekannt gegeben, das die Verlagerung des Schwerpunkts unserer Pipeline von Blutkrebs zu soliden Krebstumoren, die Erweiterung unserer eigenen Pipeline und die beschleunigte Entwicklung unserer Leitkandidaten beinhaltet. Wir freuen uns sehr, BioNTech als unseren globalen strategischen Partner begrüßen zu dürfen. Außerdem erhielten wir eine Meilensteinzahlung von unserem bestehenden Partner, 2seventy bio. Darüber hinaus haben wir unser Patentportfolio weiter ausgebaut, das nun 57 erteilte und 94 angemeldete Patente für unsere Assets und Technologien unserer End-to-End-Plattform umfasst”, sagte Selwyn Ho, Vorstandsvorsitzender von Medigene.
“Im Jahr 2023 werden wir unser eigenes MDG1015-Programm weiter in Richtung einer ersten klinischen Studie am Menschen voranbringen und freuen uns darauf, in der zweiten Hälfte dieses Jahres unseren ersten Leitkandidaten aus dem MDG10xx-Programm auszuwählen.“
Sowohl charttechnisch als auch fundamental drängt sich derzeit kein Einstieg beim Medigene auf. Komplett abschreiben sollte man das Unternehmen aber nicht, was auch die Kooperation mit BioNTech zeigt. Medigene ist durchaus für eine Überraschung in Zukunft gut. Aktuell ist das Papier aber lediglich für Zocker geeignet.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
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