Die deutsche Biotech-Gesellschaft InflaRx hat in dieser Woche die Zahlen für das zweite Jahresviertel vorgelegt. Die Aktie des Unternehmens brach nach der Bekanntgabe der Ergebnisse massiv ein, um anschließend einen Intraday-Turnaround zu vollenden. DER AKTIONÄR blickt auf die wichtigsten Ereignisse.
Denn InflaRx konnte im zweiten Quartal einen sehr wichtigen Meilenstein verbuchen. So hat die US-Gesundheitsbehörde FDA der Substanz Vilobelimab (Handelsname Gohibic) die Notfallzulassung zur Behandlung von Covid-19 bei hospitalisierten Erwachsenen erteilt. Das Medikament wurde inzwischen gelauncht.
Entsprechend wies InflaRx auch erstmals Marketing- und Vertriebskosten aus. Diese beliefen sich auf 0,3 Millionen Euro. Unter dem Strich fiel im ersten Halbjahr ein Nettoverlust von 19,3 Millionen Euro an.
InflaRx konnte zudem in anderen Indikationen weitere Fortschritte mit Vilobelimab verbuchen. So entwickeln die Thüringer den Wirkstoff unter anderem gegen eine seltene Krebsform und die entzündliche Hauterkrankung Pyoderma Gangraenosum (PG).
Auch personell konnte sich InflaRx verstärken: Camilla Chong bekleidet fortan den CMO-Posten. Zuvor hatte sie eine Führungsposition beim japanischen Pharma-Konzern Kyowa Kirin inne.
Als defizitär wirtschaftendes Biotech-Unternehmen genießt die Cash-Position bei InflaRx im Rahmen der Zahlenvorlage immer einen besonderen Stellenwert. Per Ende Juni hatte die Gesellschaft 115,2 Millionen Euro an liquiden Mitteln zur Verfügung. InflaRx geht davon aus, dass die Gelder bis in das Jahr 2026 hinein reichen und damit die weitere Entwicklung von Vilobelimab in anderen Indikationen ermöglicht.
InflaRx bleibt ein interessanter deutscher Biotech-Wert. Der Titel dürfte sich in den kommenden Wochen und Monaten weiter von seiner volatilen Seite präsentieren und ist nur für äußerst risikobewusste Anleger als Depotbeimischung geeignet.