Das mit Spannung erwartete IPO des Flüssigbiopsie-Spezialisten GRAIL könnte ins Wasser fallen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Bezug auf Personen, die mit der Sache vertraut sind, berichtet, befinde sich Illumina in Gesprächen, um das Start-up zu erwerben. Dabei würde es sich um einen Milliarden-Deal handeln.
Die Unternehmen könnten demnach diese Woche noch den Deal perfekt machen. Es sei aber noch keine finale Entscheidung getroffen worden, heißt es. Das mögliche Transaktionsvolumen beziffert Bloomberg auf acht Milliarden Dollar. Es wäre der größte Deal in der Geschichte von Illumina.
GRAIL mit revolutionärer Technologie?
DER AKTIONÄR hat GRAIL in seiner aktuellen Ausgabe 39/2020 unter die Lupe genommen. Zu den Geldgebern der Illumina-Ausgründung – der Genomsequenzierungsspezialist hält bereits knapp 15 Prozent am Flüssigbiopsie-Spezialisten – zählen auch die Milliardäre Jeff Bezos und Bill Gates.
Das Unternehmen will mit einem neuartigen Bluttest namens Galleri Krebs rechtzeitig erkennen. Dieser soll 2021 als im Labor entwickelter Test auf den Markt kommen und über 50 Krebsarten erkennen. GRAIL sammelte bisher 1,9 Milliarden Dollar ein, um die Entwicklung solcher Tests voranzutreiben.
Dass Illumina die eigene Ausgründung laut dem Bericht erwerben will, schmeckt der Börse nicht. Im gestrigen Handel büßte der Wert 8,44 Prozent auf 322,47 Dollar ein, womit sich das Chartbild massiv eingetrübt hat. Für den AKTIONÄR eröffnet sich damit mutigen Anlegern eine attraktive Einstiegsgelegenheit. Illumina ist egal ob mit oder ohne GRAIL langfristig eine interessante Depotbeimischung.