Das Übernahmeinteresse von Unilever an der Konsumgütersparte von GlaxoSmithKline hat zu Wochenbeginn an der Börse für ordentlich Furore und entsprechend kräftige Kursausschläge bei den beiden Blue Chips gesorgt. Auch einige Analysten nahmen daraufhin das britischen Pharma-Papier erneut unter die Lupe.
Die Schweizer Großbank UBS hat das Kursziel für GlaxoSmithKline von 1600 auf 1680 Pence angehoben und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Analystin Laura Sutcliffe hält es in einer am Montag vorliegenden Studie für richtig, dass die Briten die Milliardenofferte von Unilever für ihr Konsumentengeschäft zurückgewiesen haben.
Auch die US-Investmentbank Bank of America stuft die Aktie von GlaxoSmithKline nach dem Ablehnen einer Unilever-Offerte für das Konsumentengeschäft weiter auf "Neutral" mit einem Kursziel von 1639 Pence ein. Der gebotene Preis von 50 Milliarden Pfund liege zwar über dem von ihm im Modell berücksichtigten Spartenwert von 37 Milliarden, so Analyst Graham Parry. Es sei aber dennoch unwahrscheinlich, dass die Aktie davon deutlichen Rückenwind erhalte. Unter anderem sei ein Verkauf steuerlich von Nachteil. Eine Abspaltung der Sparte sei aus Anlegersicht vielversprechender.
Ebenfalls auf "Neutral" mit einem Kursziel von 1710 Pence hat JPMorgan den Pharma-Wert belassen. Das Übernahmeangebot von Unilever für die Konsumgütersparte des britischen Pharmakonzerns würde einen um neun Prozent höheren fairen Wert der Aktien nach sich ziehen, schrieb Analyst James Gordon in einer am Montag vorliegenden Studie. Ein solcher Deal würde allerdings steuerliche Fragen aufwerfen sowie die Frage nach der Verwendung der Mittel.
Die Analysten bleiben zurückhaltend, was eine mögliche Transaktion angeht. DER AKTIONÄR bleibt langfristig für die Aktie von GlaxoSmithKline optimistisch gestimmt, auch wenn sich eine Übernahme nicht ergibt. Bei Schwäche bleibt der Dividenden-Titel für den konservativ ausgerichteten Anleger kaufenswert. Wer investiert ist, lässt die Gewinne laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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