Das Analysehaus Jefferies hat das Papier des angeschlagenen Hamburger Wirkstoffforschers Evotec erneut genauer unter die Lupe genommen. Das Kreditinstitut kassiert in der jüngsten Studie die Kaufempfehlung für den deutschen Biotech-Wert. Zudem wird der Zielkurs für die Aktie massiv zusammengestrichen.
Jefferies stuft das Papier von Evotec von "Buy" auf "Hold" ab und reduziert das Kursziel massiv von 16,00 auf nur 6,80 Euro. Damit wurde der faire Wert mehr als halbiert. Benjamin Jackson betonte in seiner jüngsten Studie, dass eine strategische Neuaufstellung des Wirkstoffherstellers Zeit brauche. Evotec navigiere in einem Umfeld geprägt von Gegenwind und es sei unsicher, wann sich der Markt tatsächlich erhole, meint Jackson.
Hinter Evotec liegen komplizierte Monate. Zum Jahreswechsel nahm der langjährige Evotec-Chef Werner Lanthaler nach zu spät gemeldeten Insidertransaktionen seinen Hut. Im August kassierten die Hamburger die Prognose. Anleger schickten den Biotech-Wert daraufhin um rund 40 Prozent auf Talfahrt und drückten den Wert auf ein neues Mehrjahrestief.
Zuletzt konnte Evotec indes mit einer neuen Zusammenarbeit mit keinem geringeren als Novo Nordisk unter Dach und Fach bringen. Diese neu aufgesetzte Partnerschaft dient zur Entwicklung von Technologien im Bereich der Zelltherapien (DER AKTIONÄR berichtete). Die Kooperation hat Finanzierungsleistungen sowie eine nicht offengelegte Vorauszahlung plus potenzielle Meilenstein- und Lizenzzahlungen für Evotec zur Folge.
Evotec hat an der Börse viel Vertrauen verspielt und es wird viel Zeit ins Land gehen, bis dieses wieder hergestellt werden kann. Das Jefferies-Downgrade dürfte die Aktie zum Start in die neue Handelswoche zusätzlich belasten. Anleger halten vorerst weiter die Füße still und verharren an der Seitenlinie.