Erneut gibt es Bewegung in der Vorstandsetage des unter Druck geratenen Hamburger Wirkstoffforschers. Chief Business Officer Matthias Evers will Evotec bereits ab Oktober verlassen – nach etwa 2,5 Jahren auf diesem Posten. Eine Neubesetzung der Position plant das Biotechnologie-Unternehmen indes nicht.
„Im Namen des Vorstands danke ich Matthias für sein Engagement und seinen Einsatz für Evotec in den vergangenen zweieinhalb Jahren. Er hat in schwierigen Zeiten große Führungsqualitäten bewiesen und sein Beitrag wird einen bleibenden Einfluss haben. Persönlich möchte ich mich bei Matthias für das großartige Onboarding und seine kontinuierliche Unterstützung beim Übergang seiner Aufgaben auf andere Vorstandsmitglieder bedanken", so der Evotec-Chef Christian Wojczewski.
Die Lücke, die CBO Evers hinterlässt, wird nicht neu besetzt. Die Verantwortlichkeiten der Funktion sollen auf andere Ressorts verteilt werden. Das Management wird also verschlankt.
Seit dem der ehemalige Evotec-Chef Werner Lanthaler zu Jahresbeginn seinen Rücktritt nach zu spät gemeldeten Insidertransaktionen bekanntgegeben hat, ist bei Evotec viel passiert. Das Auftaktquartal war enttäuschend und auch die überarbeitete Prognose für 2024, die im August dem Kapitalmarkt an die Hand gegeben wurde, überzeugte die Anleger nicht. Die Aktie sackte daraufhin auf ein neues Mehrjahrestief ab.
Das Management versucht nun das Vertrauen des Marktes zurückzugewinnen. Zuletzt sind mehrere Insiderkäufe über den Ticker gelaufen – zu Wochenbeginn hat Firmenlenker Wojczewski zugeschlagen.
Evotec kommt immer noch nicht zur Ruhe. Es wird dauern, bis das Unternehmens das Vertrauen des Kapitalmarkts zurückgewinnen kann. Aktuell zeichnet sich keine nachhaltige Trendwende ab. Anleger beobachten daher das Geschehen vorerst weiter von der Seitenlinie.